Zalando sammelt 1 Milliarde Euro ein.

Zalando

14.08.20
Finanzen & Bilanzen

Zalando gibt Anleihedebüt mit Convertible

Zalando begibt seine erste Wandelanleihe und sammelt 1 Milliarde Euro ein. Das sind die Finanzierungsdetails.

Zalando hat zum ersten Mal Bonds platziert: Über Wandelanleihen sammelte der Online-Händler insgesamt 1 Milliarde Euro bei institutionellen Anlegern ein. Für den Convertible entschieden sich die Berliner, weil „es als hybrides Instrument auch für Investoren interessant ist, die langfristig in Zalando investieren möchten“, berichtet Stephan Albers, der das Financing-Team im Zalando-Treasury leitet.

Der Online-Händler begibt die Wandelschuldverschreibungen in zwei Tranchen zu je 500 Millionen Euro. Die erste Tranche hat eine Laufzeit von fünf Jahren und einen Kupon von nicht mehr als 0,05 Prozent. Hier gelang es der Finanzabteilung und den beteiligten Banken, das Papier zu 100,88 Prozent des Nennwerts zu platzieren. Deshalb liegt die Bruttorendite mit minus 0,125 Prozent im negativen Bereich.

Die zweite Tranche, die sieben Jahre läuft, wurde zu 100 Prozent begeben. Sie hat einen Kupon von 0,625 Prozent. JP Morgan und Morgan Stanley begleiteten die Transaktion als Joint Global Coordinators, während BNP Paribas und UniCredit als Joint Bookrunners arbeiteten.

Dass Zalando mitten in der Coronakrise sein Anleihedebüt feierte, kommt nicht von ungefähr: Das Geschäft des Online-Händlers boomt. Allein im zweiten Quartal legte der Umsatz um 27 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zu. Vor diesem Hintergrund habe man auch vom niedrigen Zinsniveau profitieren wollen, so Albers: „Wobei es eine Herausforderung war, das optimale Fenster für die Transaktion zu finden.“

Überraschend kommt der Deal insofern, als dass Zalando bereits über viel Cash verfügt: Ende Juni lagen die liquiden Mittel bei rund 1,4 Milliarden Euro. Mit dem Anleiheerlös sollen nun das „weitere Wachstum und potentielle strategische Chancen“ finanziert werden.

Für das Treasury ist das auch eine Herausforderung: „Unter Berücksichtigung unserer internen Risiko-Richtlinien gilt es, einerseits die Verfügbarkeit sicherzustellen, andererseits negative Zinsen gering zu halten“, sagt Albers. Dieser Prozess sei noch im Gange. 

Keine Neuigkeiten aus dem Treasury mehr verpassen: Abonnieren Sie kostenlos unser E-Magazin und bleiben Sie über alle aktuellen Entwicklungen im Treasury auf dem Laufenden.