Das sind die Top-Banken im Firmenkundengeschäft 2024

Zinswende, Digitalisierung, geopolitische Konflikte und KI – momentan reiht sich eine Herausforderung an die nächste. Unternehmen stehen unter Druck. Wie bewerten sie in diesem volatilen Umfeld die Zusammenarbeit mit ihren Banken? Auskunft darüber gibt der aktuelle FINANCE Banken-Survey. Für diesen hat FINANCE in Kooperation mit F.A.Z. Business Media | Research in diesem Jahr wieder rund 200 CFOs, Finanzleiter und Treasurer befragt. Gefragt werden sie, wie stark sie die Banken in einzelnen Produktkategorien einschätzen. Daraus ergibt sich ein differenziertes Bild, das klar die Stärken und Schwächen einzelner Institute zeigt. An der Spitze des Rankings herrscht, seit die Umfrage 2015 zum ersten Mal aufgelegt wurde, ein Wettbewerb zwischen zwei Instituten – der Commerzbank und der Deutschen Bank. Deutsche Bank gewinnt Kampf um die Spitze In diesem Jahr gibt es einen klaren Gewinner: Die Deutsche Bank bekam über alle Kategorien hinweg die meiste Zustimmung. Sie führt in der Hauptkategorie als beste Firmenkundenbank. Eine wichtige Basis dafür ist der Hausbankenstatus, den sie am häufigsten einnimmt. Die Deutsche Bank steht aber auch in fünf weiteren Kategorien an der Spitze. Dazu zählt der für Treasurer wichtige Bereich Cash Management und Zahlungsverkehr, wo sie sich knapp vor die Commerzbank schiebt. Sie nimmt zudem bei Export- und Handelsfinanzierungen die Top-Position ein. Auch in den Sparten des Investmentbanking – Equity und Debt Capital Markets sowie M&A-Beratung – steht die Deutsche vor der starken Konkurrenz der US-Investmentbanken. Diesen gelingt es dennoch immer wieder, der Deutschen spannende IPO- oder M&A-Mandate abzujagen. Neben all dem Lob muss sie in diesem Jahr außergewöhnliche Kritik hinnehmen – im Service-Level stürzt die Bank von Rang 4 auf Rang 14 ab. Dafür ursächlich dürften die Schwierigkeiten infolge der Postbank-Migration sein, bei der im vergangenen Jahr viele Millionen Kundendaten in mehreren Schüben auf eine einheitliche Plattform übertragen wurden. „Ein einziges Fiasko“ sei die Integration Postbank/ Deutsche Bank gewesen, schreibt ein Befragter. „Mit welcher Ignoranz den Problemen der Privat- wie Geschäftskunden von Seiten der Deutschen Bank begegnet wurde, war eine Beleidigung auch nur durchschnittlicher Kundenansprüche.“ Er weitet die Kritik allerdings auf den Sektor generell aus: „Andere Banken tun sich ähnlich schwer.“ Statt Millionen in „Investmentmitarbeiter zu stecken“, hätten die Geschäftsbanken seit Jahren in ihre IT-Infrastruktur investieren sollen, so die Kritik. Digitalisierung bleibt für deutsche Banken eine Baustelle. Die Commerzbank zieht 2024 nicht so viel Kritik auf sich wie die Deutsche Bank. Sie muss sich in einigen Kategorien gegenüber der Deutschen Bank knapp geschlagen geben wie auch im Zahlungsverkehr und Cash Management. Commerzbank punktet im Mittelstand Dafür führt die Commerzbank auch in einigen Kategorien. Ihre Stärken liegen klar im Mittelstand, wo die Befragten sie auf Rang 1 votierten, zum wiederholten Mal in Folge. Auch im Kreditgeschäft sehen die Befragten die Commerzbank klar vorne. Ebenfalls in puncto Digitalisierung steht die Commerzbank an erster Stelle. Den Platz teilt sie sich mit der Hypovereinsbank. Die Münchener Bank mit der italienischen Mutter Unicredit nimmt den dritten Platz im Gesamtranking ein. Eine wichtige Stütze für die HVB/Unicredit ist der Rückhalt bei Unternehmen mit weniger als 250 Millionen Euro Jahresumsatz. In dieser Gruppe sieht mehr als die Hälfte das Institut als führend an. Stabile Nummer 3: die Hypovereinsbank. Foto: creativemariolorek – stock.adobe.com Den dritten Platz aus dem Vorjahr wiederholt die HVB/Unicredit auch im Hausbanken-Ranking. Nach einem Zuwachs von 4 Prozentpunkten geben 56 Prozent der Finanzverantwortlichen an, eine entsprechende Beziehung zu unterhalten. Damit ist das Geldhaus mit dem scheidenden Firmenkundenvorstand Jan Kupfer eines von nur dreien mit Stimmanteilen von mehr als 50 Prozent in diesem Ranking. Bei den Produktkategorien etabliert sich die HVB/Unicredit ebenfalls als dritte Kraft. So werden die Münchener erneut Dritter in den Bereichen Cash Management, Kreditvergabe, Verankerung im Mittelstand sowie Handels- und Exportfinanzierung. Bessere Podestplätze fährt das Institut bei zwei Kategorien ein: Bezüglich der ESG-Beratung landet es – zusammen mit der Commerzbank – auf dem zweiten Platz. Eine Bank, die eng im Wettbewerb mit der HVB ist, ist die LBBW. Sie ist wieder klar stärkste Landesbank vor der BayernLB, der Helaba und der NordLB. Den Stuttgartern gelingt es immer wieder, das Führungstrio von HVB, Commerzbank und Deutsche Bank zu attackieren, in diesem Jahr ganz prominent im Bereich des Service-Levels – gerade diejenige Kategorie, in der der Spitzenreiter Deutsche Bank so abgestürzt ist. Die stärksten Auslandsbanken Neben Privatbanken, Landesbanken und dem genossenschaftlichen Spitzeninstitut DZ Bank spielen weitere Banken in der Top-Liga mit: die aus dem Ausland. Hier liegt BNP Paribas klar vorne – sowohl im Gesamtranking als auch in der Kreditvergabe. Danach folgt direkt HSBC, die als Hausbank sogar noch vor der französischen Großbank liegt. Ein Sprung nach vorne gelingt der deutschen Dependance der niederländischen ING vom 10. auf den 8. Platz im Gesamtranking. Beim Kreditgeschäft sehen die CFOs und Treasurer die Niederländer sogar noch vor HSBC. Info Der FINANCE Banken-Survey 2024 Die gesamten Ergebnisse können Sie hier kostenpflichtig erwerben. Premiumabonnenten von FINANCE erhalten ab dem 25. 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