E.on mit erster Yen-Anleihe seit 15 Jahren

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken

Der Essener Energiekonzern E.on hat für seine finale Finanzierung im Geschäftsjahr 2024 den japanischen Kapitalmarkt angezapft. Im Rahmen einer Privatplatzierung mit sechsjähriger Laufzeit bei einem nicht näher genannten japanischen Einzelinvestor sammelte E.on 16 Milliarden Yen ein, was etwas mehr als 100 Millionen Euro entspricht. Es handelte sich um die erste Yen-Platzierung des Unternehmens seit rund 15 Jahren.

„Wir haben keinen primären Bedarf an Yen-Finanzierungen, sind aber bestrebt, unsere Investorenbasis stetig zu diversifizieren“, erklärt Henryk Wuppermann, Leiter Corporate Finance, gegenüber DerTreasurer.

E.on diversifiziert Funding via Fremdwährungen

Derselben Logik folgend habe E.on in diesem Jahr bereits mehrere Anleiheemissionen, unter anderem in Norwegischen Kronen, durchgeführt. „Via Derivate wurde die Anleihe dann vollständig in Euro gedreht, um das Währungsrisiko zu vermeiden“, so Wuppermann.

„Via Derivate wurde die Anleihe vollständig in Euro gedreht, um das Währungsrisiko zu vermeiden.“

Wichtig sei, dass E.on dabei am Ende nicht draufzahlen müsse: „Die Konditionen, die wir bei unseren Euro-Platzierungen erzielen, sind die Benchmark für solche Transaktionen in Fremdwährungen.“

Euro-Pricing als Benchmark für Yen-Deal

Im Falle der Yen-Platzierung sei dies gelungen: „Der Kupon liegt bei 1,223 Prozent in Yen. Nach dem Swap in Euro entspricht dies einer Rendite von 3,009 Prozent und damit dem, was wir am Euro-Markt für diese Laufzeit erzielen könnten“, berichtet der Treasurer.

Insgesamt hat E.on 2024 Anleihen im Volumen von 4,95 Milliarden Euro emittiert. Damit landete die Finanzabteilung der Essener am oberen Ende der kommunizierten Finanzierungsspanne von jährlich 3,5 bis 5 Milliarden Euro, an der auch 2025 nicht gerüttelt werde: „Wir haben einerseits schon signifikant vorfinanziert für das kommende Jahr, andererseits sind unsere Capex-Vorhaben in den kommenden Jahren groß.“

Erhöhtes Investitionsvolumen für die nächsten Jahre

So hatte E.on im Frühjahr 2024 das geplante Investitionsvolumen für die nächsten fünf Jahre nochmals deutlich erhöht: Zwischen 2024 und 2028 sollen nun Investitionen in Höhe von 42 Milliarden Euro getätigt werden – 30 Prozent mehr als in der bisherigen Fünfjahresplanung vorgesehen.

Mit 34 Milliarden Euro werde der Großteil in das Netzgeschäft fließen: „Das sind Investitionen, die die Energiewende vorantreiben“, betont Treasurer Henryk Wuppermann.

Philipp Hafner ist Redakteur bei DerTreasurer und FINANCE. Er hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth sowie an der University of Amsterdam studiert. Zuvor arbeitete Philipp Hafner mehr als sechs Jahre bei der Verlagsgruppe Knapp/Richardi, zunächst als Volontär, anschließend dann als Redakteur für die Fachzeitschrift „Immobilien & Finanzierung“.