E.on platziert 20-jährigen Green Bond

Der Energiekonzern E.on hat zum zweiten Mal in diesem Jahr den Kapitalmarkt angezapft. Nach einer Green-Bond-Emission über 1,5 Milliarden Euro im Januar folgten im März neue Bonds, mit denen sogar 1,8 Milliarden Euro eingesammelt werden konnten. Die Emission teilt sich in eine konventionelle Tranche über 800 Millionen Euro mit einer Laufzeit von acht Jahren und einem Kupon von 3,5 Prozent sowie einen Green Bond über 1 Milliarde Euro mit 20-jähriger Laufzeit und einem Zinssatz von 4,125 Prozent. BNP Paribas, Citi, Morgan Stanley und Santander fungierten als aktive Bookrunner.E.on erhält Rating-Upgrade„Es ist das erste Mal, dass wir eine Euro-Anleihe mit einer so langen Laufzeit emittiert haben“, erklärt Henryk Wuppermann, Vice President Corporate und Structured Finance bei den Essenern. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Die Transaktion lief wirklich gut, das waren gute Tage für uns“, berichtet der Finanzierungschef.„Das waren gute Tage für uns.“Henryk Wuppermann, E.onWenige Tage vor der Bondemission veröffentlichte der Konzern die Jahresergebnisse, die über den ursprünglichen Prognosen lagen. Neben einem verbesserten Ergebnis und einer höheren Dividende kündigte E.on auch an, die europaweit geplanten Investitionen für die kommenden fünf Jahre von 33 Milliarden auf 42 Milliarden Euro hochzuschrauben. „Obwohl wir unseren Capex deutlich steigern, konnten wir uns am nächsten Tag über ein Rating-Upgrade von S&P freuen“, so Wuppermann. Der Konzern wird nun mit BBB+ bewertet.Der Rückenwind sei bei der Bondemission kurz darauf noch spürbar gewesen. Insgesamt belief sich das Orderbuch auf rund 7 Milliarden Euro, wobei der größere Teil auf den Green Bond mit der längeren Laufzeit fiel. 20-jährige Euro-Bonds sind eine Seltenheit am Kapitalmarkt. Im derzeitigen Marktumfeld sind sie allerdings für Investoren attraktiv, dazu dürfte die erwartete Zinssenkung beitragen. In diesem Jahr hat es bereits mehrere dieser langlaufenden Bonds gegeben, unter anderem von Siemens. „Wir freuen uns, dass Investoren so an diesem Papier von uns als BBB-Unternehmen interessiert waren“, so Wuppermann. In der Regel greifen Investoren eher zu solchen Laufzeiten bei Unternehmen mit Top-Ratings. „Die Neuemissionsprämie lag auch bei dieser langen Laufzeit bei null.“Grüner und konventioneller Bond-Mix bei E.onOb das grüne Label dazu beigetragen hat, den Bond besonders attraktiv zu machen, sei schwer einzuschätzen. „Für uns ist bei den großen Investoren auch nicht ersichtlich, wie viel sie für ihr designiert grünes Portfolio oder für ihr konventionelles kaufen“, erklärt er. Grundsätzlich helfe es aber, sich als mögliches Investment für grün ausgerichtete Investoren positionieren zu können. Das Green Bond Framework ist EU Taxonomy-aligned, das entspreche der heutigen Best Practice. „Wir streben an, mehr als 50 Prozent unseres Funding-Bedarfs über grüne Anleihen zu decken, und liegen damit voll im Plan.“ Er betont zugleich: „Wir werden weiterhin auch konventionelle Bonds nutzen.“Mit der Emission hat E.on begonnen, den Finanzierungsbedarf für 2025 vorzufinanzieren. Allein in diesem Jahr plant E.on, Investitionen in Höhe von rund 7,2 Milliarden Euro in Energieinfrastruktur und Dekarbonisierungslösungen.

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