Katjes setzt erstmals auf Nordic Bonds

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken

Katjes hat Mitte September eine neue Unternehmensanleihe mit fünfjähriger Laufzeit und einem Volumen von 115 Millionen Euro emittiert. Es handelte sich dabei um den vierten Marktauftritt des Süßwarenherstellers aus Emmerich am Rhein seit dem Debüt im Jahr 2011.

Bisher setzte das Unternehmen auf Mittelstandsanleihen. Nun entschied sich die Finanzabteilung um CFO Stephan Milde erstmals für einen Nordic Bond: „Wir haben uns gefragt, wie wir die Struktur und Dokumentation weiterentwickeln können. Der Nordic Bond erfüllt diese Zielsetzung“, erklärt Milde gegenüber DerTreasurer.

Katjes fährt wie DEAG bei Nordic-Bond-Debüt zweigleisig

Die in den skandinavischen Ländern als High Yield Bonds seit Anfang der 2000er Jahre etablierten Papiere unterliegen üblicherweise norwegischem oder schwedischem Recht und werden in aller Regel privat platziert.

Emittenten versprechen sich neben einer schlanken, weitgehend standardisierten Dokumentation insbesondere auch die Ansprache eines größeren und internationalen Investorenkreises. Katjes wollte sich indes nicht komplett von seiner bisherigen Vorgehensweise verabschieden: So wurde neben der internationalen Privatplatzierung weiterhin ein gebilligter Wertpapierprospekt nach deutschem Recht erstellt.

Ganz ähnlich war vor wenigen Monaten der Berliner Konzertveranstalter DEAG bei seinem Nordic-Bond-Debüt vorgegangen. Mit diesem „erweiterten“ Format hat sich Katjes laut Stephan Milde einen neuen internationalen Investorenkreis erschlossen, ohne seine deutschen Bestandsinvestoren – Institutionelle wie Privatanleger – zu verlieren. „Diese Mischung in der Investorenbasis finden wir gut und möchten wir so beibehalten.“

Katjes-CFO Milde erwartet weitere deutsche Nachahmer

Milde, der seit Anfang 2012 CFO von Katjes ist, kann sich zudem vorstellen, dass weitere deutsche Emittenten dem Beispiel folgen werden: „Ich denke, dass es ab einer gewissen Größenordnung beziehungsweise einem bestimmten Bondvolumen Sinn macht, diese Struktur in Erwägung zu ziehen – schon allein aufgrund der breiteren Investorenbasis.“

Allerdings gehen Nordic Bonds im Vergleich zu Mittelstandsanleihen mit höheren Transparenzanforderungen einher. Laut CFO Milde unterscheidet sich dies jedoch nicht wesentlich von den bisher bereits von Katjes erfüllten Vorgaben.

Alles in allem seien die Vorbereitungen zur Etablierung der neuen Strukturen „nicht deutlich aufwendiger als bei den vergangenen Emissionen“ gewesen. Daher werde Katjes den nun eingeschlagenen Weg auch in Zukunft weitergehen.

Alle weiteren Details zur Katjes-Transaktion lesen Sie in Ausgabe 19 des E-Magazins von DerTreasurer lesen.

hafner[at]dertreasurer.de

Philipp Hafner ist Redakteur bei DerTreasurer und FINANCE. Er hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth sowie an der University of Amsterdam studiert. Zuvor arbeitete Philipp Hafner mehr als sechs Jahre bei der Verlagsgruppe Knapp/Richardi, zunächst als Volontär, anschließend dann als Redakteur für die Fachzeitschrift „Immobilien & Finanzierung“.