Der TMS-Anbieter FIS will jetzt in Deutschland angreifen.

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12.07.21
Software & IT

FIS geht in die Offensive

Der Treasury-System-Anbieter FIS kombiniert seine Bereiche Treasury und Payments. Dadurch sollen vor allem mittelständische Kunden gewonnen werden, was die Konkurrenz kaum freuen dürfte.

Der TMS-Anbieter FIS kommt ursprünglich aus der Welt der Bankensoftware, kaufte sich 2015 aber den Corporate-Treasury-Spezialisten Sungard dazu. 2019 kam mit Worldpay dann noch ein Zahlungsabwickler ins Portfolio. Verzahnt hat FIS die Bereiche bislang kaum, doch das soll sich nun ändern: Vor wenigen Tagen haben die US-Amerikaner FIS Realnet via Soft Launch in Europa auf den Markt gebracht.

Mit dem neuen Produkt können Unternehmen zukünftig Zahlungen an Lieferanten direkt aus dem zentralen Treasury-System ausführen und über Realnet auch abgelegene Länder wie Thailand direkt erreichen, ohne über eine Bank mit Swift-Anschluss zu gehen, erklärt Bernd Richter, der bei FIS für den Bereich globale Echtzeitzahlungen in Europa und UK verantwortlich zeichnet: „Treasurer müssen sich dann nicht aufwendig jeweils nach einer weiteren Bank umsehen, um einen neuen Zahlungsweg optimal und schnell ausführen zu können“, sagt er.

FIS Realnet soll Swift Konkurrenz machen

Gleichzeitig sollen Treasurer den Status der Zahlungen in Echtzeit sehen können, wenn ihre Systeme das zulassen. Insgesamt seien Payments in mehr als 150 Länder möglich, eine schnelle Überweisung nach Thailand kostet laut Richter wenige Euro. Der Finanznachrichtendienstleister Swift adressiert das Problem der globalen Zahlungen mit seiner GPI-Initiative zwar schon, FIS wähnt hier aber offenbar noch erhebliches Kundenpotential.

Wie FIS bei der Einführung von Realnet vorgeht und welche weitere Iteration der Finanztechnologiekonzern plant, können Sie im E-Magazin 13/2021 nachlesen.

Eich[at]derTreasurer.de