Das Treasury Management System (TMS) von Coupa verfügt über neue Funktionen. Der US-Konzern Coupa, ursprünglich ein Anbieter von Ausgabenmanagementsystemen, hatte im Sommer 2020 das Treasury-Modul von Bellin (tm5) übernommen. Davon, dass Coupa in den beiden Geschäftsfeldern Treasury und Spend Management aktiv ist, wollen die US-Amerikaner künftig profitieren. „Wir haben die beiden Plattformen nun nahtlos zu einer Einheit geformt“, erklärt Tamir Shafer, Coupa Treasury Global Vice President.
Die neuen Funktionen bieten laut Coupa automatisiert und in Echtzeit einen Überblick über genehmigte Rechnungen und Bestellungen. Durch diese verknüpften Prozesse zwischen dem Beschaffungssystem und dem Treasury-System sollen die verschiedenen Abteilungen effektiver zusammenarbeiten. Sobald eine Bestellung erstellt und eine Rechnung genehmigt wurde, erscheinen diese in der Cash-Prognose.
„Diese enge Verknüpfung führt auch dazu, dass Cash-Prognosen noch viel genauer werden“, so Shafer. Coupa hat außerdem das Dashboard für die Nutzer aktualisiert und arbeitet bereits am nächsten Feature, einem automatisierten Cash Pool, der es Treasurern ermöglichen soll, Zahlungen im Voraus zu terminieren.
Coupa nimmt mittelständische Häuser in den Blick
Shafer rechnet damit, dass Coupa Treasury vor allem in den USA stark wachsen wird. Die größten Chancen sieht er bei den Unternehmen, die bereits das Coupa Business Spend Management im Einsatz haben und nun Treasury-Funktionalitäten ergänzen könnten.
Darüber hinaus sieht er den Sweetspot bei Neukunden vor allem bei den Häusern, die erstmals ein TMS einführen wollen. „Es gibt viele Unternehmen mit Umsätzen von bis zu 1 Milliarde US-Dollar, die von einem solchen System besonders profitieren würden und noch keines haben“, erklärt Shafer.
Coupa weist Kritik zurück
Die Kritik, Coupa habe seine Kundenorientierung aus früheren Bellin-Zeiten verloren, weist Shafer zurück und betont, dass die neuen Funktionen mit den Nutzern entwickelt worden seien. Coupa wachse außerdem im DACH-Raum. Coupa Treasury hat seit dem vergangenen Jahr zudem zwei neue verantwortliche Manager für den EMEA-Raum befördert: Caroline Lacocque und John Moodie.
Dass Bellin-Gründer Martin Bellin die Entwicklung von Coupa eher negativ beurteilt, nimmt Shafer gelassen hin. „Wir haben sehr großen Respekt vor ihm. Natürlich machen wir manches anders als früher, ich kann deshalb auch gut verstehen, dass das als Gründer nicht immer leicht ist, zu sehen“, so der Coupa-Experte.
Antonia Kögler ist Redaktionsleiterin bei DerTreasurer. Sie schreibt über Finanzierung und Asset Management und verfolgt alle Entwicklungen rund um das Thema Sustainable Finance.