Die Factoring-Umsätze sind in der ersten Hälfte des Jahres 2024 um 0,8 Prozent auf 194,2 Milliarden Euro leicht gestiegen. Das berichtet der Deutsche Factoring-Verband. Im Vorjahreszeitraum machten die Mitgliedsunternehmen einen Umsatz von 192,8 Milliarden Euro. „Factoring hat erneut in schwierigen Zeiten seine Rolle als alternativer Finanzierer für Unternehmen und Stabilisator der Wirtschaft bewiesen“, kommentierte Stefan Wagner, Sprecher des Vorstandes, die aktuellen Zahlen.
Zum Ende des vergangenen Jahres lag der Umsatz des Mitgliedsunternehmen bei 384,4 Milliarden Euro – ein Plus von 3,1 Prozent gegenüber Vorjahr. Schon im zweiten Halbjahr wuchs der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr langsamer. Diese Entwicklung setzte sich nun fort.
Internationales Factoring gewachsen
Vor allem das nationale Geschäft büßte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 knapp 3 Prozent ein. Indes ist das Exportfactoring um 19,3 Prozent auf 57,3 Milliarden Euro und das Importfactoring um 2 Prozent auf nun 2,7 Milliarden Euro gestiegen. „Letztere beiden Werte sind durchaus hoffnungsvolle Indikatoren“, schreibt der Factoring-Verband. Die Kundenzahl stieg ebenfalls leicht auf 106.600 Kunden (ein Plus von 0,8 Prozent), bedingt allerdings auch durch Neuaufnahmen in den Verband.
Passend zu den trüben Prognosen des Internationalen Währungsfonds für Deutschland bewerten die Mitglieder des Verbandes die wirtschaftlichen Geschäftsprognosen weiterhin mit einer Durchschnittsnote von 2,6. Der Verband weist allerdings darauf hin, dass sich die Durchschnittsnote noch einmal massiv verschlechtert, wenn die gestiegenen Insolvenzrisiken speziell berücksichtigt werden. Dann ergebe sich nur noch eine Durchschnittsnote von 3,3. „Ein alarmierendes Zeichen für die gesamtwirtschaftlichen Aussichten“, heißt es in dem Report.
Sarah Backhaus ist Redakteurin bei FINANCE und DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Restrukturierung, Transformation, Zahlungsverkehr und Cash Management.

