Fraport ist zurück am Bondmarkt

Fraport hat erstmals seit 2021 wieder eine neue Anleihe platziert; diesmal liegt das Volumen bei 650 Millionen Euro. „Wir hatten insgesamt ein sehr gutes Timing in Bezug auf unsere Emission in der vergangenen Woche“, resümiert Michael Schütt, Vice President und Head of Finance bei dem Flughafenbetreiber. Damit meine er sowohl den Markt als auch auf den Zins.Der Bond mit achtjähriger Laufzeit ist mit einem Kupon von 4,25 Prozent verzinst, der Spread lag bei 155 Basispunkte über Midswap. „Das Zins-Fixing erfolgte am untersten Level der gesamten vergangenen Woche, was die Transaktion aus unserer Sicht abgerundet hat“, so Schütt. Fraport platziert achtjährige Anleihe Michael Schütt, Foto: FraportDie IR-Roadshow, bei der One-on-One-Meetings gebucht werden konnten, sei auf sehr großes Interesse gestoßen, berichtet der Head of Finance. „Unser Orderbuch füllte sich schnell und war am Ende 2,7-fach überzeichnet.“ Insgesamt betrug das Orderbuch 1,65 Milliarden Euro. Fraport hat dieses Mal eine längere Laufzeit gewählt als bei den vorherigen Bonds – damals waren es drei und sieben Jahre. „In den kommenden Jahren stehen für Fraport substanzielle Tilgungen an. Deshalb haben wir uns für die achtjährige Laufzeit entschieden, um unser Tilgungsprofil weiter zu glätten“, erläutert der Fraport-Finanzleiter. Insgesamt muss Fraport im Jahr 2024 Fälligkeiten in Höhe von rund 1,46 Milliarden Euro tilgen (Stand 31. Dezember 2023). Fraport ist Emittent ohne Rating Der Flughafenbetreiber, der mehrheitlich dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt am Main gehört, hat kein externes Rating. „Dies hat verschiedene Gründe und liegt unter anderem daran, dass wir kein ,Frequent Issuer‘ sind, der regelmäßig an den Markt kommt“, sagt Schütt. „Ferner bindet der Austausch mit den Ratingagenturen intern starke Ressourcen, die wir so nicht vorhalten wollen.“ Trotz des fehlenden Ratings sei es aber gelungen, attraktive Finanzierungskonditionen zu erzielen. „Der Austausch mit den Ratingagenturen bindet intern starke Ressourcen, die wir so nicht vorhalten wollen.“ Michael Schütt, Head of Finance bei FraportAndere Unternehmen wie Sixt haben sich kürzlich für ein Rating entschieden, weil sie bei Emittenten ohne Rating eine Zurückhaltung der Investoren festgestellt haben. Mehr zum Thema Darum hat sich Sixt für ein Rating entschieden 14. Februar 2024 Sixt hat erstmals eine Bewertung von S&P eingeholt. „Ratings werden zunehmend unverzichtbar“, meint Franz Weinberger, Leiter des Bereichs Corporate Finance. Fraport mit neuen Banken Die letzte Anleiheemission von Fraport ist drei Jahre her. Damals hatte das Unternehmen zwei Tranchen in Höhe von insgesamt 1,15 Milliarden Euro platziert – ebenfalls ohne Rating. Im Vergleich zu den Vorgängeranleihen hat sich das Bankenkonsortium beim aktuellen Bond geändert. Bei der neuen Emission waren die Deutsche Bank, Commerzbank, ING und SMBC beteiligt. Das vorherige Bankenkonsortium bestand aus fünf Banken: Deutsche Bank, Commerzbank, DZ Bank, BayernLB und LBBW. „Die Zusammenstellung von Anleihe-Konsortien ist nicht statisch“, kommentiert Schütt. „So gibt es keine fest definierten Banken aus unserem Kernbankenkreis für dieses Produkt, sondern es wechselt sich im Rahmen der Bankensteuerung auch mal ab.“ Auch wenn Fraport nicht regelmäßig Anleihen begibt, machten diese im Geschäftsjahr 2023 rund 18 Prozent des Finanzierungsmix aus. Daneben setzt Fraport auf Kredite, ein Commercial-Paper-Programm und Schuldscheine. Im vergangenen Jahr etwa emittierte der Flughafenbetreiber einen Schuldschein in Höhe von 450 Millionen Euro.

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