Die Deutsche Bank bietet ein neues Angebot bei APIs an.

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18.05.22
Cash Management & Zahlungsverkehr

Deutsche Bank will Echtzeit-Treasury erleichtern

Durch eine Kooperation mit einem US-Fintech will die Deutsche Bank Treasurern leichter einen Echtzeit-Überblick über wichtige Kontoinformationen ermöglichen. Um individuelle API-Anbindungen sollen sie sich nicht mehr kümmern müssen.

Die Deutsche Bank geht einen Schritt weiter bei dem Thema offene Schnittstellen, auch APIs genannt. Durch eine neue Kooperation sollen Firmenkunden künftig leichter jederzeit und in Echtzeit Zugriff auf alle wichtigen Kontoinformationen erhalten.

Dazu geht das Bankhaus eine Partnerschaft mit dem US-Fintech Finlync ein, das Produkte im Bereich Unternehmensfinanzierung und Liquiditätssteuerung anbietet. Das Fintech bietet vorab integrierte APIs und nativen SAP-Anwendungen zur Liquiditätssteuerung, die Treasurern ein schnelles und einfaches Verbinden mit den API-Angeboten der Deutschen Bank ermöglichen sollen. Finlync überträgt auf diesem Weg Echtzeit-Bankdaten direkt in die jeweilige ERP-Plattform und das Treasury Management System eines Unternehmen, so dass Treasurer über einen Plug-and-Play-Zugriff auf das API-Angebot der Deutschen Bank haben.

Dadurch würden für die Firmenkunden die Programmierung und Wartung individueller API-Anbindungen entfallen. „Über die Anwendung von Finlync können unsere Kunden mit wenig Aufwand unsere Banking-APIs nutzen. Das macht den Weg frei für eine automatisierte Echtzeit-Liquiditätssteuerung“, argumentiert Kerstin Montiegel, Leiterin des Bereichs Client Connectivity bei der Deutschen Bank.

 

Treasurer wollen APIs

Durch die Echtzeit-Daten sollen Treasurer genauere Cash-Prognosen und ein verbessertes Working-Capital-Management erreichen, indem sie zum Beispiel weltweit Cash-Positionen sofort abrufen oder vorab die Validierung des Kontos eines Begünstigten durchführen können. Weiter sei die Zahlungsverfolgung in Echtzeit von Initiierung bis Zahlungseingang möglich, ebenso wie ein beschleunigter automatischer Abgleich von Transaktionen und Forderungen.

Der Zeitpunkt für die Partnerschaft ist gut gewählt, denn die Nachfrage nach Schnittstellen steigt. So zeigt eine aktuelle Umfrage der Association of Corporate Treasurers in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank, dass API-basierte Vorteile wie „exaktere Liquiditätsprognose“ und „mehr Automatisierung“ bei Treasurern die höchste Priorität haben.

Die meisten Projekte auf diesem Gebiet würden laut der Bank aber noch am Anfang stehen, weil viele Unternehmen die Komplexität einer API-Integration über mehrere Banken, Regionen und Einheiten fürchten. Die neue Kooperation von Deutsche Bank und FinLync will auch hier über eine einfache, schnelle Multibank-Konnektivität Abhilfe schaffen. Beide Parteien planen nun, das Angebot vorintegrierter APIs der Deutschen Bank auf zusätzliche Anwendungsfälle auszudehnen.

s.backhaus[at]dertreasurer.de