Die Sanktionen gegen Iran sind zu großen Teilen gefallen. Dieser Schritt war Teil des im Sommer unterzeichneten Atomabkommens. Besonders wichtig für deutsche Unternehmen ist die Wiedereröffnung eines geordneten Zahlungsverkehrskanals: Der Finanznachrichtendienstleister Swift darf diverse iranische Banken wieder an sein Netzwerk anbinden. Im März 2012 hatte die EU dies verboten, das Korrespondenzbankgeschäft kam zum Erliegen. Weil zudem diverse ausländische Banken ihr eigenes Iran-Geschäft aufgegeben haben, mussten viele Unternehmen ihre Zahlungen mit iranischen Geschäftspartnern über Mittelsmänner abwickeln.

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Iran: Zahlungsverkehr bleibt eingeschränkt
Iran bleibt ein heikles Thema für die Banken
Zahlungsverkehr mit iranischen Banken wäre nun wieder möglich, die europäischen Banken reagieren allerdings zurückhaltend. „Wir verfolgen die Entwicklung. Es ist aber aus unserer Sicht nach wie vor zu früh, um eine neue Position zu bestimmen“, sagt eine Commerzbank-Sprecherin. Auch BNP Paribas ist vorsichtig: „Wir sehen in den jüngsten Entwicklungen keine Grundlage, unsere bestehende Policy zu ändern.“
Iran ist ein heikles Thema: Sowohl BNP als auch Commerzbank mussten wegen Verstößen gegen die Iran-Sanktionen der USA Milliardenstrafen zahlen. Doch auch andere Banken scheuen die Risiken: Die Institute würden das Iran-Geschäft erst wieder aufnehmen, wenn Klarheit herrsche, was erlaubt sei und was nicht, heißt es vom Bundesverband deutscher Banken. Einige iranische Banken stehen nach wie vor auf der schwarzen Liste, gewisse Branchen unterliegen weiterhin Handelsbeschränkungen. Viele Banken lassen da lieber kategorisch die Finger vom Iran-Geschäft.
Wie deutsche Firmen, die ihr Geschäft im Iran wieder aufbauen wollen, darauf reagieren, das lesen Sie im aktuellen E-Magazin.
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