Handelsunternehmen, die seit längerem die Einführung eines Request-to-Pay-Verfahrens (RTP) fordern, müssen sich wohl weiter gedulden. Denn die notwendige paneuropäische Infrastruktur dürfte erst im zweiten Halbjahr 2020 implementiert werden. „Einige Banken hätten das Projekt gern schneller vorangetrieben“, sagt Hays Littlejohn, CEO bei Eba Clearing, die das Projekt umsetzt. Doch insgesamt passe das Timing, „da die Banken bis Ende 2020 auch mit ihren eigenen Vorbereitungen so weit sein sollten und dann schnell eine kritische Masse für RTP aufgebaut werden kann“. 25 Banken hätten sich dazu bereit erklärt, die Entwicklung der Infrastruktur zu begleiten und zu finanzieren – darunter auch die Deutsche Bank, die Commerzbank und die Hypovereinsbank.
Grundsätzlich soll das neue Bezahlverfahren so funktionieren: Der Zahlungsempfänger – also etwa der Händler – versendet über seine Bank eine Zahlungsaufforderung („Request to Pay“) an die Bank des Kunden. Der Zahler erhält die Nachricht, die alle Informationen der Transaktion enthält und muss diese nur noch bestätigen. Die Unternehmen erhoffen sich davon eine schnellere Bezahlung offener Rechnungen sowie eine automatisierte Zuordnung eingehender Zahlungen zu Kundenbestellungen. „Das Verfahren könnte im E-Commerce, an der Ladenkasse, aber auch bei elektronischen Rechnungen im B2B-Umfeld zum Einsatz kommen“, sagt Littlejohn.
Request to Pay
Request to Pay soll sich als Bezahlverfahren im Onlinehandel etablieren. Banken wollen sich gegen Paypal und Co. behaupten, auch Unternehmen könnten profitieren.