Knorr-Bremse hat eine neue Finanzierung aufgenommen.

Knorr-Bremse

31.01.22
Finanzen & Bilanzen

Knorr-Bremse sichert sich ersten ESG-linked Loan

Knorr-Bremse wickelt seinen ersten Konsortialkredit ab und knüpft diesen an ESG-Kriterien. Der Bremsenhersteller will damit seine Finanzierungsstrategie erweitern.

Debüt für Knorr-Bremse: Der Hersteller von Bremssystemen schließt seinen ersten ESG-linked Loan ab. Es ist generell der erste Konsortialkredit für die Münchener. Der Kredit hat ein Volumen von 750 Millionen Euro und läuft über fünf Jahre, wobei er zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden kann. Die Deutsche Bank und Unicredit haben die Transaktion koordiniert, die Kanzlei Allen & Overy hat rechtlich beraten.

Der Kredit ist an ein Nachhaltigkeitsrating gekoppelt. Als Messlatte der eigenen Nachhaltigkeitsleistung hat Knorr-Bremse ein ESG-Rating von ISS Corporate Solutions gewählt. Derzeit liegt die Bewertung bei C+. Je nachdem, ob sich das Rating verbessert oder verschlechtert, kann die Kreditmarge sinken oder steigen. Diese Veränderung liege im Rahmen der marktüblichen Standards, hat Der-Treasurer erfahren.

 

Knorr-Bremse: Neue Finanzierungsstrategie

Laut Knorr-Bremse sei genau jetzt, „in einem attraktiven Marktumfeld“, der richtige Zeitpunkt gewesen, den Kredit aufzunehmen und damit die Finanzierungsstrategie zu ändern. Mit der Konsortialfinanzierung erweitere der Konzern seine Instrumente. Knorr-Bremse modifiziere die „bisherige Strategie, die von kurzfristig zugesagten, bilateralen Kreditlinien in Kombination mit langfristigen Kapitalmarktinstrumenten geprägt war“, erklärt CFO Frank Markus Weber.

Knorr-Bremse hat 2021 zudem einen 500-Millionen-Euro-Bond zurückgezahlt. Das geschah, um Kassenbestände zu reduzieren und so Negativzinsen zu vermeiden. Der neue Kredit dient als langfristige Liquiditätsquelle. Daneben hat der Bremsenhersteller noch eine Anleihe über 750 Millionen Euro und einer Laufzeit bis 2025 im Portfolio. Hinzu kommt ein Debt-Issuance-Programm über 3 Milliarden Euro. Laut Moody's verfügt der Konzern außerdem über revolvierende Kreditlinien in Höhe von 2 Milliarden Euro, von denen 1,4 Milliarden Euro noch ungezogen sind.

s.backhaus[at]dertreasurer.de