Adidas allein am Bondmarkt

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Neuigkeiten aus Herzogenaurach: Der Sportartikelhersteller Adidas hat eine neue Unternehmensanleihe in Höhe von 500 Millionen Euro am Kapitalmarkt platziert. Der Bond wird bei einer Laufzeit von fünf Jahren mit 2,75 Prozent verzinst.

Für Adidas bedeutet die neue Transaktion die Rückkehr an den Corporate-Bondmarkt nach rund drei Jahren ohne Emission. „Wir haben ein konstruktives Marktumfeld gesehen und werden die Erlöse für allgemeine Unternehmenszwecke einschließlich der Refinanzierung bevorstehender Fälligkeiten nutzen“, kommentiert Jürgen Drebes, Vice President Corporate Treasury bei Adidas, den Zeitpunkt der Transaktion. So laufe am 21. November eine Unternehmensanleihe des Konzerns im Volumen von 500 Millionen Euro aus.

Ideales Transaktionsfenster

Für die Rückkehr an den Bondmarkt konnte der Sportartikelhersteller ein günstiges Transaktionsfenster abpassen.

„Adidas war die einzige Bond-Transaktion im Markt an diesem Tag“, berichtet Adidas-Treasurer Drebes. Das habe in Verbindung mit der hohen Marktbekanntheit der Herzogenauracher zusätzlich zu einer großen Nachfrage auf Seiten der Investoren geführt. „Das Orderbuch war in der Spitze mehr als vier Mal überzeichnet“, berichtet der Treasurer. Final lag das Orderbuch bei 1 Milliarde Euro und war damit noch doppelt überzeichnet.

Die Investoren sind laut Angaben von Adidas überwiegend Vermögensverwalter wie Fondsgesellschaften, Pensionsfonds und Versicherungen – vor allem aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, der Schweiz und Österreich.

Negative NIP

Darüber hinaus konnte der Sportartikelhersteller bei der Emission eine negative New Issue Premium (NIP) erzielen. Diese lag laut einer Marktauswertung von HSBC bei -3 Basispunkten.

Das spiegle auch die gute Bewertung von Adidas bei den Ratingagenturen wider, erklärt Drebes. So habe beispielsweise das Ratinghaus S&P Adidas erst im Juni 2025 von A- auf A hochgestuft. Moody’s bewertet den Sportartikelhersteller derzeit mit A3. Beide Ratinghäuser attestieren dem Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach dabei einen stabilen Ausblick.

BNP Paribas hat die Transaktion als Global Coordinator zusammen mit der Deutschen Bank, JP Morgan und Unicredit als Joint Active Bookrunners begleitet. Als Passive Bookrunners waren BBVA und DZ Bank an der Emission der neuen Adidas-Anleihe beteiligt. Die Wirtschaftskanzlei Linklaters hat Adidas bei der Emission rechtlich beraten.

Lea Teckentrup ist Redakteurin bei DerTreasurer und FINANCE. Zuvor arbeitete sie als Wirtschaftsjuristin im Bereich Debt Capital Markets in einer internationalen Großkanzlei. Sie hat Wirtschaftsrecht im Bachelor und im Master an der Universität Osnabrück sowie an der Universität Siegen studiert.