Interims-Treasurer haben seit der Coronakrise weniger Reisestress.

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26.11.21
Persönlich & Personal

Die Corona-Folgen für Interims-Treasurer

Die Coronakrise hat auch die Arbeitsweise von Interims-Treasurern verändert. Interimer Hans-Peter Fekter berichtet aus seinem Berufsalltag.

Die Arbeitswelt hat sich durch die Corona-Pandemie deutlich verändert. Aber die Folgen von Remote Work & Co. gelten nicht nur für Festangestellte, sondern auch für Interimsmanager im Treasury. War ein großer Teil der Arbeitswoche früher durch das Reisen geprägt, fiel dieser Teil des Jobs speziell in den Lockdowns fast komplett weg, berichtet Interims-Treasurer Hans-Peter Fekter.

„Für meinen früheren Mandanten Escada musste ich beispielsweise schon am Sonntagnachmittag ausrücken, um nach Manchester zu fliegen, weil das Shared Service Center im UK war, erzählt er gegenüber DerTreasurer. „Dann habe ich vor Ort Treasury-Themen begleitet, und am Freitag um 12 Uhr ging es wieder in den Flieger, so dass ich gegen 19 Uhr zu Hause war - wenn es keine Verspätungen gab.“ Heute arbeite er meist komplett aus seinem Zuhause im badischen Ortenberg.

Ein Interims-Treasurer, drei Mandate

Fekter beschreibt die Vor-Corona-Zeit rückblickend als ineffizient: „Bei Projekten im Zahlungsverkehr kann es zu einer hohen Leerlaufquote kommen. Da sitzt man dann zwei Tage beim Kunden fest, hat aber eigentlich keine Arbeit, weil beispielsweise die Ebics-Zugangsdaten fehlen.“ Das ergebe für beide Seiten keinen Sinn. Hinzu kämen die Reisekosten, die seine Kunden auch bezahlen müssten. Der langjährige Treasury-Manager kam im Zuge der Pandemie auf die Idee, mehrere Mandate gleichzeitig anzunehmen, um den Leerlauf produktiv zu füllen.

„Bei Projekten im Zahlungsverkehr kann es zu einer hohen Leerlaufquote kommen.“

Hans-Peter Fekter, Interims-Treasurer

Zum Zeitpunkt des Gesprächs mit DerTreasurer arbeitete Fekter für den Kontaktsystemespezialisten Pfisterer aus dem württembergischen Winterbach, den Windanlagenbauer Enercon aus Niedersachsen und das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mit Sitz in München. „Ich kann jetzt stundengerecht aufschreiben und jeden Tag voll ausnutzen.“ Fekter versichert, dass er nicht mehr Stunden aufschreibt, als er arbeiten kann. „Ich teile die Tagessätze gerecht und fair auf. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit.“ Fekter gefällt die neue Vielseitigkeit seines Jobs.

Eine neue Vielseitigkeit des Jobs

Bei Pfisterer etwa ging es zunächst um die sinnvolle Nutzung des bereits gekauften TMS („Corima“ von COPS) sowie später um die Weiterentwicklung des Cash Management. Enercon hingegen befindet sich in einem Transformationsprozess, hier kümmerte sich Fekter ausschließlich um die Unterstützung des 23 Mitarbeiter starken Treasury-Teams im Hedging-Bereich.

Zurück in die Vor-Corona-Welt, wie man das in anderen Teilen des Lebens herbeisehnt, möchte Interims-Treasurer Fekter in seinem Beruf nicht mehr: „Treasury is anywhere. Solange man Zugriff auf die Systeme hat, kann man das auch von Zuhause aus machen.“

Eich[at]derTreasurer.de

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