Der Debüt-Konsortialkredit von Nemetschek

Nemetschek hat erstmals einen Konsortialkredit in Höhe von 500 Millionen Euro abgeschlossen. „Wir setzen seit Jahrzehnten auf organisches Wachstum und Akquisitionen. Mit dem Konsortialkredit sind wir für zukünftige potentielle M&A-Deals gut vorbereitet“, erklärt Alexandra Schöneck, Head of Treasury.Bislang hatte Nemetschek als Softwareunternehmen mit hoher Cash-Generierung nur sehr geringen Finanzierungsbedarf. Die Münchener bieten Software für Architekten, Ingenieure, die Bauwirtschaft und Immobilienfirmen an.Erster Schritt für NemetschekDem Konsortialkredit waren einige Schritte vorausgegangen: Im Jahr 2020 wagte sich das Unternehmen mit bilateralen Krediten erstmals an das Finanzierungsthema heran. „Wir wollten uns so mit den Banken bekannt machen“, sagt Schöneck. Diese Kreditlinie hat Nemetschek im vergangenen Jahr angepasst: „Wir haben die Linien verlängert, aber auch Änderungen bei den Banken vorgenommen und das Volumen aufgestockt.“Nicht alle Banken zogen bei der Verlängerung mit. Bei der Auswahl der neuen Banken hatte Schöneck eines besonders im Blick: „Zuvor waren wir sehr Deutschland-lastig. Der Bankenkreis ist internationaler geworden, was auch wegen unseres zunehmend internationalen Geschäfts und vor allem unserer starken US-Präsenz sinnvoll ist“, erklärt sie. Der Kreis wurde dabei auf sechs ausgewählte Banken erweitert.Nemetschek definierte KernbankenDamit wurde schon der Grundstein für die aktuelle Finanzierung gelegt, denn alle Banken, die sich bei der Verlängerung im vergangenen Jahr beteiligten, sind auch beim Konsortialkredit mit von der Partie. Das Bankenkonsortium umfasst nun acht Banken: BayernLB, Unicredit, BNP Paribas, Citibank, Commerzbank, DZ Bank, HSBC und JP Morgan. „Wir haben uns aufgrund unserer internationalen Wachstumsambitionen für ein breites Konsortium entschieden“, erklärt die Treasury-Chefin.Sie berichtet, dass die Gespräche mit den Banken nicht nur einfach waren. „Sie stellten hohe Anforderungen an das Zusatzgeschäft und wollten genau wissen, mit welchem Geschäft sie rechnen können.“ „Mit dem Konsortialkredit haben wir jetzt unsere Kernbanken definiert. Das war ein wichtiger Schritt für uns.“ Alexandra Schöneck, NemetschekInsgesamt sei der Prozess jedoch sehr flüssig verlaufen, obwohl einige Punkte härter verhandelt worden seien. „Mit dem Konsortialkredit haben wir jetzt unsere Kernbanken definiert. Das war ein wichtiger Schritt für uns“, fasst Schöneck zusammen. Auch bei den amerikanischen Tochtergesellschaften soll auf die neu definierten Kernbanken umgestellt werden.Nemetschek mit straffem ZeitplanDie Vorbereitung des Konsortialkredits startete im Herbst 2023: „Der Zeitplan war straff, weil wir im Frühjahr ein gutes Zeitfenster für uns sahen“, so die Treasury-Chefin. Besonders wichtig sei es gewesen, gute Konditionen und eine „unternehmensfreundliche“ Dokumentation zu sichern.„Das heißt konkret: viel Freiheit bei den Covenants und so wenig einschränkende Informationspflichten wie notwendig“, sagt sie. Schöneck ist mit dem erzielten Ergebnis sehr zufrieden.Neue Aufstellung im TreasuryMit der neuen Finanzierungsstruktur hat Schöneck einen Meilenstein geschafft. Sie baut seit rund vier Jahren das Treasury des Softwarehauses auf. „Ich bin zufällig in das Angestelltenverhältnis hineingerutscht, weil es mich gereizt hat, das Treasury von Grund auf aufzubauen und das noch bei einem international tätigen MDax-Unternehmen.“Zuvor war sie als Interim-Treasurerin selbständig und bot Coachings an. Bei Nemetschek gehören zu Schönecks Team inzwischen zwei Mitarbeiter und ein Werkstudent sowie ein amerikanischer Manager Treasury.

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