Vor rund einem Jahr ist die finnische Opus Capita mit dem ebenfalls finnischen Konkurrenten Analyste verschmolzen. Seinerzeit zog sich der auch in Deutschland aktive Cash-Management-Spezialist aus dem hiesigen Markt zurück. Doch jetzt wollen die Finnen unter dem neuen Namen Nomentia in Deutschland wieder Fuß fassen.
Nomentia gehört den Investoren PSG und Verdane und bietet unter anderem SaaS-Lösungen für das Cash Management an – etwa in den Bereichen Zahlungsverkehr, Liquiditätsplanung, Inhouse Banking und Bankkontenmanagement.

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Finnen wollen SaaS-Markt aufmischen
Nomentia schielt auf SAP-Kunden
Hier wähnt der Anbieter vor allem im deutschen Mittelstand Kundenpotential: „Viele Treasury-Abteilungen leiden immer noch unter ineffizienten Arbeitsabläufen und fehlender Visibilität“, erklärt Anna-Lisa Natchev, die die DACH-Niederlassung von Nomentia leitet. Die Konkurrenz im hiesigen Markt ist jedoch groß, es wird entsprechend nicht leicht: Denn neben etablierten Playern wie TIS, Coupa, Serrala oder FIS ist derzeit auch Kyriba in Deutschland auf Kundenakquise.
Eine Chance wittert Nomentia darin, dass viele Unternehmen in den kommenden Jahren auf SAP S/4 Hana wechseln. Die Umstellung auf Hana ist hochkomplex, SaaS-Anbieter werben mit der schnellen Einführung ihrer Tools. Natchev zufolge arbeite man kundenorientierter und mit einem fairen Preismodell – zwei häufig genannte Kritikpunkte an SAP.
Zu den genauen Kosten des Nomentia-Services hält sich Managerin Natchev bedeckt, man habe keine starre Preisliste, da man sich an individuellen Kundenanforderungen orientiere. Generell fielen Implementationskosten sowie monatliche Nutzungsgebühren an.
Deutsche Niederlassung ab September
Weltweit zählt Nomentia 2.000 Kunden, in Deutschland ist die Zahl noch „im kleinen Bereich“, wie Natchev formuliert. Als Kunde nennt Nomentia den Filterhersteller Brita, der das System von Nomentia und seinen Vorgängerunternehmen schon mehrere Jahre nutzt.
Man wolle in den kommenden Monaten weiter wachsen - und stelle dafür vorab ein Team zusammen: Im September wolle Nomentia ein Büro in der Frankfurter Region eröffnen. „Zuerst sind hier fünf Mitarbeiter geplant, die eine umfassende Betreuung der Interessenten und Kunden im deutschsprachigen Raum sicherstellen werden“, verspricht Natchev. Auch wenn die Softwareschmiede in Finnland beheimatet ist, wolle man auf deutschsprachige Projektmanager setzen, um „sprachbedingte Reibungsverluste“ zu vermeiden.
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