Kyriba

06.03.20
Software & IT

Kyriba will in Deutschland angreifen

Bislang spielt Kyriba am deutschen Markt für Treasury-Management-Software keine große Rolle. Das soll sich ändern, kündigt CEO Jean-Luc Robert im Interview mit DerTreasurer an. In fünf Jahren will der TMS-Anbieter hier 200 Kunden haben.

Der deutsche Markt für Treasury-Management-Software wird um einen Spieler reicher: Der auf Cloud-Anwendungen spezialisierte TMS-Anbieter Kyriba will hierzulande „signifikant Marktanteile gewinnen“, wie CEO Jean-Luc Robert im Interview mit DerTreasurer ankündigt: „Unser Ziel ist es, unsere deutsche Kundenbasis von derzeit 15 auf 200 in den kommenden fünf Jahren auszuweiten.“ Im Fokus stünden dabei vor allem mittelgroße bis große Unternehmen – also insbesondere die Firmen, die auch FIS, SAP, Ion, Bellin und TIS umwerben.

Kyriba baut Büro in Frankfurt aus

Bislang wird Kyriba-Software in Deutschland kaum eingesetzt – auch deswegen, weil der Anbieter nie einen echten Marktantritt startete. Das soll sich jetzt ändern. Verantwortlich für den Ausbau des Deutschlandgeschäfts wird Andreas Karthaus sein, der im Zuge der Übernahme des FX-Fintechs Fireapps Anfang 2019 zu dem US-Anbieter kam.

Karthaus ist nun dabei, in Frankfurt ein Team für den deutschen Markt zusammenzustellen. Für den Vertrieb, die Implementierung und den Support will das Softwarehaus neue Leute einstellen. „Wenn wir in einen neuen Markt eintreten, dann machen wir das mit voller Kraft und vor allem nachhaltig“, sagt CEO Robert.

Bridgepoint stellt 160 Millionen Dollar für Wachstum

Die finanzielle Firepower dafür hat Kyriba: Im März 2019 übernahm der Finanzinvestor Bridgepoint für eine Unternehmensbewertung von 1,2 Milliarden US-Dollar die Mehrheit an dem TMS-Anbieter. Im Zuge dessen stellte das PE-Haus 160 Millionen Dollar für Wachstum und Produktentwicklungen zur Verfügung. Wie viel von diesem Geld Kyriba für seine Deutschland-Offensive einsetzen wird, wollte Robert nicht verraten. Es handle sich aber um eine „signifikante Summe“.

Auf die Frage, wie Kyriba im umkämpften und weitgehend gesättigten deutschen TMS-Markt Anteile gewinnen will, entgegnet Robert: „Der Markt ist nicht gesättigter, als es etwa der britische Markt war, in den wir vor drei Jahren eingetreten sind. Dort haben wir bewiesen, dass wir mit unserer vollintegrierten Cloud-Lösung Kunden gewinnen können.“ Man habe 300 Softwareingenieure, die an der Weiterentwicklung der Tools arbeiteten. Ein Wettbewerbsvorteil gegenüber lokalen Playern sei zudem die globale Reichweite von Kyriba. Der TMS-Anbieter ist auch in Japan und China vertreten.

 Grundsätzlich kann sich der Kyriba-CEO auch vorstellen, hierzulande mit Hilfe von Übernahmen zu wachsen: „Alles ist möglich, wir haben eine sehr solide Bilanz und mit Bridgepoint einen starken Partner im Rücken“, sagt Robert.

backhaus[at]derTreasurer.de