Kommt durch die Swift-Gruppe das Thema eBam einen Schritt voran?

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02.02.22
Cash Management & Zahlungsverkehr

eBam kommt einen Schritt voran

Eine Swift-Arbeitsgruppe will einen neuen Leitfaden zum Thema eBam entwickeln. Damit könnte auch der Druck auf Banken wachsen.

Im vergangenen Jahr sind immer mehr Banken auf den eBam-Zug aufgesprungen - zuletzt verkündete HSBC im Dezember, eBam bald anbieten zu wollen. Ein paar Großkonzerne, wie E.on oder Rewe, setzen das Thema schon um. Dennoch: Die elektronische Verwaltung von Bankkonten steht zwar schon länger im Fokus von Banken, Unternehmen und Systemanbietern, leidet aber immer noch unter dem Henne-Ei-Problem. Dadurch rückt eBam bei vielen Unternehmen in den Hintergrund, und die Projekterfolge bleiben bisher überschaubar.

Damit mehr Bewegung in das Thema kommt, will sich eine Arbeitsgruppe des Nachrichtendiensts Swift der Sache nun intensiver annehmen. Die Gruppe gibt es zwar schon länger, sie hat sich nun aber neue Ziele gesetzt. Konkret soll jetzt ein Leitfaden entwickelt werden, der alle Fragen rund um das Thema eBam beantwortet. „Wir wollen zum Beispiel ein Papier darüber erstellen, was eBam überhaupt alles abdeckt, was der konkrete Nutzen ist, wie Unternehmen bei der Einführung vorgehen sollten, welche Systemanbieter eBam verarbeiten können und wie konkrete Best-Practice-Fälle aussehen“, sagt Arbeitsgruppenleiter Hubert Rappold, Vice President Solution Engineering bei Nomentia.

Bankenregister über eBam-Angebot

Die größte Hoffnung setzt die Gruppe aber in ein Register, das auflistet, welche Bank in welchem Land welche eBam-Prozesse anbietet. „Das ist der Überblick, der bisher fehlt. Für Unternehmen wird das sehr wertvoll sein“, sagt Rappold. "Zudem kann dadurch auch mehr Druck auf die Banken entstehen, wenn sie sehen, dass ihre Mitstreiter viel weiter sind", glaubt er.

Zusätzlich steht für die Arbeitsgruppe die weitere Harmonisierung der Formate im Vordergrund. „Hier ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen Banken und Systemanbietern notwendig. Erst eine weitgehend abgestimmte Interpretation der Standards erlaubt eine standardisierte und schnelle Einführung bei den Unternehmen und reduziert damit den Aufwand aller Beteiligten“, sagt Rappold.

Mitglieder der Arbeitsgruppe sind Banken, Systemanbieter und Corporates. Der Leitfaden und das Register sollen bis Mitte dieses Jahres veröffentlicht werden. Trotzdem meint Rappold: „Bei eBam wird es jetzt keinen Big Bang geben. Immer mehr Banken werden zwar durch den steigenden Druck ihr Angebot erweitern. Jedoch bleibt das Thema zunächst nur etwas für die großen Unternehmen, und der Prozess wird sich noch ein paar Jahre ziehen.“

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