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19.12.18
Cash Management & Zahlungsverkehr

Weitere Banken unterstützen Instant Payments

Das Instant-Payments-Netz wird dichter: DZ Bank und Deutsche Bank bieten ihren Kunden nun auch Echtzeitüberweisungen an. Doch die Betragsobergrenze bleibt die größte Hürde für die schnellen Überweisungen.

Die Entwicklung von Sepa Instant Payments hat neuen Auftrieb erhalten: Mit der Deutschen Bank und der DZ Bank bieten seit dem 20. November zwei weitere deutsche Banken die Überweisungen in Echtzeit an. Während die DZ Bank ihren Kunden bisher lediglich den Empfang von Echtzeitzahlungen ermöglicht, können Kontoinhaber der Deutschen Bank Instant Payments empfangen und auslösen. Privatkunden zahlen dafür je Transaktion 60 Cent, Firmenkunden hingegen 35 Cent.

Ab November 2019 sollen dann auch Kontoinhaber der Genossenschaftsbanken über Instant Payments bezahlen können. Zu den Kosten machte die Bank bisher keine Angaben. Sowohl DZ als auch Deutsche Bank wickeln ihre Echtzeitüberweisungen über das Echtzeitzahlungssystem RT1 von Eba Clearing ab.

EZB bietet ebenfalls Instant Payments an

RT1 ist seit Kurzem allerdings nicht mehr das einzige paneuropäische Clearingsystem, das echtzeitfähig ist: Am 30. November hat auch die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Instant-Payments-Plattform Tips gestartet. Im Gegensatz zu RT1 erfolgt bei Tips ein sofortiges Settlement in Zentralbankgeld, es entsteht also kein Kontrahentenrisiko.

Dennoch sind zu Beginn nur acht Banken dabei, darunter mit der Teambank und der Berliner Hyp zwei deutsche Institute. RT1 hat nach eigenen Angaben 36 direkte Teilnehmerbanken. Die Zentralbank erhebt für ihr Echtzeitangebot eine transaktionsbasierte Gebühr von 0,2 Cent je Überweisung. Zudem sind die ersten 10 Millionen Zahlungen für Banken, die Tips nutzen, bis Ende 2019 kostenlos.

Betragsobergrenze bleibt größte Hürde

Obwohl Instant Payments offiziell im November 2017 gestartet sind, hatten zuvor lediglich die Hypovereinsbank sowie die Landesbanken und Sparkassen ihren Kunden Echtzeitüberweisungen angeboten. Wie BNP Paribas bereits im September gegenüber DerTreasurer bestätigte, wird die französische Großbank mit ihrem Instant-Payments-Angebot im ersten Halbjahr 2019 folgen. Wie viel eine Echtzeitüberweisungen kosten wird, gab die Bank noch nicht bekannt.

Zeitbombe Pensionsverpflichtungen

Sind die Pensionsverpflichtungen eine tickende Zeitbombe? Diese und viele andere Fragen diskutierten in dieser Woche Finanzexperten bei der Pension-Assets-Management-Veranstaltung des Verbands Deutscher Treasurer.

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Trotz der aktuellen Entwicklungen hängt der ganz große Durchbruch der Instant Payments noch an altbekannten Problemen. Die noch geltende Betragsobergrenze von 15.000 Euro je Echtzeitüberweisung stellt dabei eine der zentralen Hürden dar. Für größere Mittelständler oder Großkonzerne, die im Tagesgeschäft mit wesentlich höheren Beträgen arbeiten, ist die Grenze zu niedrig angesetzt.

Mehring[at]derTreasurer.de

Welche Banken bieten Echtzeitzahlungen an und woran scheitert ihr Einsatz in der Breite noch? Bleiben Sie auf dem Laufenden mit unserer Themenseite Instant Payments

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