Bosch emittiert XXL-Anleihe

Comeback mit Knall: Nach langer Abwesenheit vom Kapitalmarkt kommt Bosch mit einer Mega-Transaktion zurück. Das Unternehmen hat Anleihen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro begeben. Ursprünglich hatten die Stuttgarter ein Volumen von 3 Milliarden Euro angestrebt, aber die Emission sei schon kurz nach Vermarktungsstart mehrfach überzeichnet gewesen, wie Bosch gegenüber DerTreasurer mitteilte.

„Trotz anspruchsvoller wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen wollen wir unser Wachstumstempo deutlich erhöhen und uns eine kraftvolle Weiterentwicklung sichern. Mit der Anleihenemission erweitern wir unseren finanziellen Spielraum, um Vorleistungen für die Zukunft oder auch Zukäufe finanzieren zu können“, kommentierte CFO Markus Forschner die Transaktion.

Die Transaktion teilt sich in mehrere Tranchen mit Laufzeiten von vier, sieben, zwölf und sogar zwanzig Jahren. Die Kupons liegen zwischen 3,625 und 4,375 Prozent. Zeichner der Anleihen waren Investoren im In- und Ausland, vor allem Banken, Asset Manager sowie weitere institutionelle Investoren, teilte Bosch mit. Die Transaktion wurde von BNP Paribas, Citi, Deutsche Bank, Mizuho und Unicredit begleitet.

Bosch begab 2022 Jumbo-Schuldschein

Die letzte Anleiheemission von Bosch ist schon eine ganze Weile her. Das Unternehmen hatte 2014 zwei Anleihen mit einem Volumen von 750 Millionen und 250 Millionen Euro begeben. Im Jahr 2020 stemmte Bosch dann eine milliardenschwere Schuldscheintransaktion. Das Darlehen hatte ein Volumen von 2 Milliarden Euro und war der größte Schuldschein der Unternehmensgeschichte. 2022 folgte ein weiterer milliardenschwerer Schuldschein über 1,5 Milliarden Euro. 

Bislang verzichtet der Konzern bei den Schuldscheinen und Bonds auf grüne Label. In eine Kreditlinie hat Bosch 2021 einen ESG-Link eingebaut. Zudem arbeitet das Unternehmen an einer Brennstoffzellenanlage, die künftig auch nur Wasserstoff betrieben werden könnte. Das System soll so emissionsarm Energie erzeugen und unabhängig vom Stromnetz sein. Das Unternehmen nutzt für das Projekt ein innovatives Finanzierungsmodell: Die Deutsche Bank will Bosch die Brennstoffzellenanlagen abkaufen und an die Kunden über ein Pay-per-Use- (PPU) beziehungsweise Asset-as-a-Service-Modell weitervermieten.

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Eva Brendel ist Redakteurin bei FINANCE und DerTreasurer. Ihr Themenschwerpunkt ist Unternehmensfinanzierung.