Die Deutsche Bank will den Pay-per-Use-Markt erobern.

Deutsche Bank

13.04.21
Finanzen & Bilanzen

Deutsche Bank legt Pay-per-Use-Kredit auf

Die Deutsche Bank will sich am Pay-per-Use-Markt etablieren und nutzt dafür unter anderem die kürzlich geschlossene Kooperation mit Google. Das Besondere an dem Kreditmodell: Unternehmen können ihre Bilanz entlasten.

Nach der Commerzbank springt nun auch die Deutsche Bank auf den Pay-per-Use-Zug auf. Sie bietet seit kurzem einen neuen Kredit in diesem Bereich an und greift dafür auf eine Mitte vergangenen Jahres geschlossene Kooperation mit Google zurück.

Der Ansatz funktioniert so: Die Deutsche Bank stellt ihren Kunden, die heute schon ihre Maschinen über IoT-Plattformen managen und dafür die Daten zentral halten, einen Kredit zur Verfügung, dessen Rate sich am Nutzungsgrad der Maschinen orientiert. Die Daten zur Ermittlung der Rate können in einem beliebigen Format an die Deutsche Bank geschickt werden, wie Jochen Siegert, Managing Director bei der Deutschen Bank, erklärt.

„Im Anschluss übersetzen wir die Daten in ein für uns passendes Format. Den Algorithmus, wie wir Daten übersetzen, liefert uns Google. Zugriff auf die Daten hat Google aber nicht“, betont Siegert. Da jeder Kunde eine individuelle IoT-Lösung habe, sei der Markt noch sehr fragmentiert.

Deutsche Bank bietet „Asset as a Service“ an

Die Deutsche Bank bezeichnet ihren Ansatz auch als „Asset as a Service“, denn die Lösung geht über die nutzungsbasierte Bezahlung hinaus. So hat das Geldhaus eine bilanzielle Strukturierungslösung entwickelt, die dafür sorgen soll, dass die Assets weder auf der Bilanz des Kunden noch auf der des Herstellers erscheinen.

„Denn: Je erfolgreicher nutzungsbasierte Abrechnung wird, desto stärker verlängert das die Bilanz beim Hersteller der Maschine“, so Siegert. Ohne solche bilanzschonenden Konstrukte wird Pay per Use daher den Durchbruch am Markt nicht schaffen, glaubt er.

Noch ist das Modell in der Erprobung. „Wir sind mit mehreren Kunden in der Pilotphase. Unsere technische Plattform ist in ihrer ersten Ausbaustufe fertig. Sie verfügt über Basis-Funktionen und wird kontinuierlich weiterentwickelt“, sagt Siegert. Der Zeitpunkt sei richtig: „Corona hat gezeigt, wie wichtig liquiditätsschonende Modelle sind.“

s.backhaus[at]dertreasurer.de