Der Landtechnikhersteller Claas hat ein Schuldscheindarlehen platziert, das auf ein Gesamtvolumen von 350 Millionen Euro kommt. Die Emissionserlöse werden zur allgemeinen Unternehmensfinanzierung verwendet, teilt das Familienunternehmen aus Harsewinkel mit. Bei der Ausgabe wurde Class von Arrangeure Commerzbank, Deutsche Bank, HSBC und LBBW unterstützt.
Der Schuldschein wurde in verschiedenen Tranchen mit Laufzeiten von 3,25 Jahren, 5,25 Jahren und 7,25 Jahren sowie fixen und variablen Verzinsungskomponenten begeben. Laut Unternehmensangaben war die Nachfrage seitens der Investoren groß. Das Platzierungsvolumen übertraf die ursprüngliche Ankündigung von 150 Millionen Euro deutlich.
Claas optimiert Fälligkeitenprofil
Mit dem Schuldschein optimiert Claas laut eigenen Angaben das bestehende Fälligkeitenprofil und verlängert die durchschnittliche Laufzeit des Finanzierungsportfolios. Zusätzlich konnte das Unternehmen, eigenen Angaben zufolge, neue Investoren aus Europa und Asien zu gewinnen. Claas-Finanzchef Henner Böttcher, früherer Treasury-Chef von Heidelberg Cement (heute Heidelberg Materials), kommentierte: „Das hohe Volumen von 350 Millionen Euro in Verbindung mit der hohen Überzeichnung zeigt das große Vertrauen der Investoren in unser Unternehmen und stärkt unsere Liquiditätsbasis nochmals deutlich.“
Der Landmaschinenhersteller ist keineswegs unbekannt am Schuldscheinmarkt: Zuletzt hat der Konzern 2020 den Markt mit einer 250-Millionen-Euro-Platzierung angezapft. Zudem verfügt Claas über Kreditlinien bei Banken über 826 Millionen Euro, die größtenteils nicht gezogen sind.
Im Jahr 2022 konnte Claas leichtes Wachstum von 2,7 Prozent verzeichnen und kam auf einen Umsatz von 4,9 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) brach jedoch um die Hälfte auf 190 Millionen Euro ein. Der Free Cashflow sank sogar um 94 Prozent auf 22 Millionen Euro. Claas litt 2022 unter der Zero-Covid-Politik Chinas, unter den Folgen des Kriegs in der Ukraine sowie unter den angespannten Lieferketten.