Douglas trifft Vorkehrungen für den anstehenden Börsengang: Die Kosmetik- und Parfümeriekette bereitet laut dem Nachrichtendienst „Debtwire“ eine Post-IPO-Finanzierung vor. Konkret soll es sich um 1,6 Milliarden Euro schwere Kredite handeln, die aus einer revolvierenden Kreditfazilität, einem Langfristkredit („Term Loan“) und einer Brückenfinanzierung bestehen.
Dazu sei das Unternehmen derzeit in Gesprächen mit mehreren Kreditgebern. Douglas wollte sich auf DerTreasurer-Anfrage nicht zu dem Thema äußern. Die Fazilitäten sollen dem Bericht zufolge dazu beitragen, die IPO-Ziele zu erreichen.
Douglas war Ende September 2023 etwa mit dem 4,7-fachen EBITDA verschuldet. Nach dem Börsengang dürfte eine deutlich geringere Verschuldung zu erwarten sein. Die Finanzierung soll von Herter & Co. als Debt Advisor beraten werden. Die Beratung, die seit vergangenem Jahr zu Teneo gehört, wollte den Medienbericht gegenüber DerTreasurer nicht kommentieren.
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Update 15.02.2024
Douglas hat Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023/2024 veröffentlicht. Demnach beträgt die Nettoverschuldung 4,0x. Zudem ist das bereinigte EBITDA im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12,6 Prozent auf 348,3 Millionen Euro gestiegen. Das Nettoergebnis für das erste Quartal verbesserte sich um 10,6 Prozent auf 125,2 Millionen Euro. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 lag das Nettoergebnis bei 113,2 Millionen Euro.
Douglas-IPO im ersten Quartal?
Der besagte Börsengang könnte schnell Realität werden. Vor kurzem ging der Rüstungshersteller Renk an die Börse, der im vergangenen Jahr überraschend seinen IPO abgesagt hatte. Douglas gilt schon länger als Börsenkandidat. Erst kürzlich hatte „Bloomberg“ berichtet, dass das Unternehmen beziehungsweise dessen Private-Equity-Eigner CVC an den Börsenplänen festhalte. Nun könnte es nach Informationen von DerTreasurer schnell gehen.
Die Kosmetik- und Parfümeriekette könnte noch im Februar die offizielle Ankündigung des Börsengangs („Intention to Float“) veröffentlichen, berichtete die Nachrichtenagentur „dpa“. Danach vergehen üblicherweise vier Woche bis zum IPO. Es wäre der zweite deutsche Börsengang des Jahres nach Renk.
Rückkehr an die Börse
Dem dpa-Bericht zufolge will Douglas Aktien im Wert von 1 Milliarden Euro ausgeben. Marktbeobachter gehen beim Börsengang von einer Marktkapitalisierung in Höhe von 7 Milliarden Euro aus.
Für Douglas wäre es die Rückkehr an die Börse. Die Parfümeriekette wurde im Jahr 2013 nach der Übernahme durch den Investor Advent und der Familie Kreke von der Börse genommen. 2015 übernahm der Finanzinvestor CVC Capital Partners die Mehrheit, die Familie Kreke hält noch einen Minderheitenanteil.
Douglas erholt sich von Pandemie
Nach turbulenten Zeiten in der Pandemie inklusives eines Finanzierungspakets in Höhe von 2,55 Milliarden Euro, das Douglas im März 2021 aufnehmen musste, um die Pandemieverluste auszugleichen, ging es zuletzt ruhiger zu. 2021 kam Treasury-Chef Thomas Woelk zum Unternehmen.
Im Juli 2023 hob die Ratingagentur Standard & Poor’s den Ausblick für das Rating der Düsseldorfer (B-) von negativ auf stabil an. Im Oktober 2023 machte Douglas Fortschritte mit ihrer PIK-Anleihe. Die Parfümeriekette konnte die Zinsen ihrer „Kirk Beauty SUN“-Anleihe erstmals in bar zurückzahlen und wechselt somit von der PIK-Option (Payment in Kind) zur Barverzinsung. Dieser Schritt ermöglicht eine jährliche Einsparung von über 4 Millionen Euro an Zinskosten und verhindert eine weitere Erhöhung der Bruttoverschuldung.
Mit der PIK-Anleihe in Höhe von 475 Millionen Euro wurde das Pandemie-Finanzierungspaket teilweise refinanziert. Zudem ist auch der Bondkurs der PIK-Anleihe nach Tiefstwerten im Herbst 2022 von rund 50 auf rund 100 Prozent gestiegen.
Douglas erholt sich von Corona-Pandemie
Auch die Zahlen des Unternehmens lassen sich sehen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 machte Douglas 12,1 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr und erreichte nach dem Vorjahresverlust von 313,8 Millionen Euro erstmals wieder die Gewinnzone. Douglas erzielte ein Nettoergebnis von 16,7 Millionen Euro. Die Quartalszahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023/2024 legt das Unternehmen kommende Woche, am 22. Februar, vor.
Eva Brendel ist Redakteurin bei FINANCE und DerTreasurer. Ihr Themenschwerpunkt ist Unternehmensfinanzierung.

