Trumpf platziert Schuldschein klassisch und digital

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Der Laserspezialist und Werkzeugmaschinenhersteller Trumpf hat nach 13 Jahren Abstinenz wieder einen Schuldschein platziert. Mit dem fünften Schuldschein in der Unternehmensgeschichte sammelte das Familienunternehmen aus Ditzingen (bei Stuttgart) 250 Millionen Euro ein. Ursprünglich hatte Trumpf nur ein Emissionsvolumen von 150 Millionen Euro anvisiert, stockte aber den Darlehensbetrag eigenen Angaben zufolge „wegen der sehr hohen Nachfrage der Investoren und dem mehrfach überzeichneten Orderbuch“ auf. Der Schuldschein gliedert sich in verschiedene Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren. Der durchschnittliche Zinssatz liegt bei knapp unter 1 Prozent.

„Mit dem Schuldscheindarlehen verschaffen wir uns langfristig finanziellen Handlungsspielraum, vor allem um das weitere Wachstum von Trumpf vorantreiben zu können“, sagte Trumpf-CFO Lars Grünert. Gleichzeitig stelle Trumpf seine „Finanzierung zu sehr günstigen Konditionen auf eine breitere Basis“. Die LBBW und die Unicredit haben die Transaktion begleitet.

Trumpf wollte „digitalen Ambitionen“ Rechnung tragen

Neben dem klassischen Weg hat Trumpf bei dieser Emission auch Debtvision, die digitale Schuldscheinplattform der LBBW, genutzt. Dass das Familienunternehmen bei dieser Transaktion zweigleisig gefahren ist, hatte verschiedene Gründe: Mit dem digitalen Weg wollte Trumpf seinen „digitalen Ambitionen auch in der Finanzierung Rechnung tragen und Erfahrungen sammeln“, hieß es aus dem Unternehmen auf Anfrage von DerTreasurer. Als Vorteile des digitalen Wegs nennt Trumpf unter anderem  die „hohe Transparenz“ und „jederzeit den vollen und detaillierten Durchblick auf das Orderbuch zu haben“.

Für den klassischen Weg sprach Unternehmensangaben zufolge, dass Trumpf „lange Zeit nicht am Schuldscheinmarkt aktiv“ gewesen ist. Die vergangenen vier Schuldscheintransaktion hatte der Werkzeugmaschinenhersteller in den 2000er Jahren durchgeführt. „Zudem wollten wir den potentiellen Investorenkreis nicht auf die Plattform beschränken“, sagte ein Sprecher. Auch auf die Hilfe der Banken wollte das Familienunternehmen nicht verzichten: Die Unterstützung der „klassischen“ Arrangeure sei im gesamten Prozess sehr hilfreich gewesen, gerade wenn man wie Trumpf nur selten am Schuldscheinmarkt aktiv sei.

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Sabine Paulus ist Redakteurin bei DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Finanzierung, Fintechs sowie Personal und Organisation im Treasury.