Big Deal in der Treasury-Software? Waterland und die Gründerfamilie wollen Serrala ganz oder teilweise veräußern.

Metamorworks – adobestock.com

25.05.21
Software & IT

Waterland stellt Serrala ins Schaufenster

Die Eigentümer von Serrala eruieren möglichen (Teil-)Verkauf des Hamburger Softwarehauses. Die Bewertungen sind astronomisch.

Nun konkretisiert sich, worüber Beobachter schon länger spekulieren: Serrala steht offenbar zum Verkauf. Nach Berichten des Nachrichtendienstes „Reuters“ und Recherchen von DerTreasurer suchen die Eigentümer des Hamburger Softwareanbieters derzeit einen Käufer für das Unternehmen. Die ehemalige Hanse Orga gehört etwa zur Hälfte der Private-Equity-Gesellschaft Waterland, zur anderen den beiden Gründerfamilien.

Besonders wegen der hohen Bewertungen im Tech-Bereich dürfen die bisherigen Eigentümer auf einen enormen Verkaufserlös hoffen. Im Zuge eines möglichen Deals soll Serrala mit „signifikant mehr“ als 1 Milliarde Euro bewertet werden, schreibt „Reuters“ unter Berufung auf Insider – bei für 2021 geplanten Jahresumsätzen von rund 120 Millionen Euro. Info-Memoranden seien bereits verschickt, heißt es weiter.

CEO Lindemann kommentiert Gerüchte

Die hohe Bewertung ist im Tech-Sektor keine Seltenheit: Speziell bei Unternehmen aus der Softwarebranche sind Bewertungen vom acht- bis zehnfachen Jahresumsatz an der Tagesordnung, geht man etwa nach den FINANCE-Multiples. Tech- und Zahlungsanbieter stehen derzeit hoch im Kurs, der Markt konsolidiert sich. Waterland wird beim Verkauf nach Medienberichten von der Deutschen Bank beraten.

Gegenüber DerTreasurer kommentierte CEO Sven Lindemann die Berichte: „Für die nächsten Wachstumsschritte sind alle Beteiligten auch offen für Gespräche mit möglichen neuen oder zusätzlichen Partnern für das Unternehmen.“ Man prüfe „verschiedenste Optionen mit dem klaren Ziel, Serrala auch für das nächste Wachstumskapitel bestmöglich aufzustellen.“ Für Serralas Kunden ändere sich „nichts“.

„Für die nächsten Wachstumsschritte sind alle Beteiligten auch offen für Gespräche.“ 

Seven Lindemann, CEO von Serrala

Als Anfang 2020 schon mal entsprechende Verkaufsspekulationen aufkamen, hatte Serrala-CEO Sven Lindemann diese gegenüber DerTreasurer noch entschieden zurückgewiesen: „Das ist derzeit kein Thema“, sagte er damals. Tempi passati: Fünf Jahre Haltedauer sind für einen Private-Equity-Investor ein typischer Zeitraum, seine Unternehmensanteile zu versilbern.

Wer als Käufer in Frage kommt, und warum ein vollständiger Verkauf ein tiefer Einschnitt für Serrala wäre, erfahren Sie nach dem Login im E-Magazin 10-2021.

Dentz[at]derTreasurer.de

Mehr zu Technologie im Treasury erfahren Sie auf der Themenseite TMS-Anbieter.

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