Volkswagen platziert dritte Offshore-Renminbi-Anleihe

Volkswagen

30.01.14

Volkswagen platziert dritte Offshore-Renminbi-Anleihe

Europas größter Autobauer Volkswagen wird langsam zum Frequent Issuer am Dim-Sum-Markt. Die Wolfsburger haben ihre dritte Offshore-Renminbi-Anleihe platziert.

Nun hat Volkswagen das Trio voll: Der Wolfsburger Autobauer hat über seine Tochtergesellschaft Volkswagen International Finance erneut eine Offshore-Renminbi-Anleihe platziert und damit 1,2 Milliarden Renminbi (rund 144,5 Millionen Euro) eingesammelt. Die Anleihe wird durch die Volkswagen AG garantiert, läuft bis 2019 und ist mit einem Kupon von 3,5 Prozent ausgestattet. Deutsche Bank, ICBC und Standard Chartered Bank waren Joint Lead Manager der Transaktion. Die internationale Kanzlei Clifford Chance hat die Banken dabei beraten.

Dim-Sum-Markt: 2011 war Volkswagen Vorreiter in Deutschland

Für Volkswagen ist das schon die dritte Emission am sogenannten Dim-Sum-Markt. Im Frühjahr 2011 platzierte der Autobauer als erstes deutsches Unternehmen im Offshore-Renminbi-Markt in Hongkong eine Anleihe. Dieser erste Dim-Sum-Bond hat ein Volumen von 1,5 Milliarden Renminbi, was etwa 163 Millionen Euro entspricht, und eine Laufzeit von fünf Jahren (vgl. Der Treasurer 10|2011). Im Dezember 2012 folgte die zweite Offshore-Renminbi-Anleihe. Europas größter Autobauer sammelte damit über seine Finanzierungsgesellschaft 1 Milliarde Renminbi (rund 123 Mio. Euro) ein. Der Bond wird mit 3,75 Prozent bei einer Laufzeit bis 2017 verzinst (vgl. Der Treasurer 24|2012).

„Die Emission einer Offshore-Renminbi-Anleihe ist eine von vielen Finanzierungsmöglichkeiten des VW-Konzerns“, sagt Sebastian Maerker, Partner bei der Kanzlei Clifford Chance. „Eine der größten Herausforderungen war bei der ersten Emission im Jahr 2011 das Settlement, das noch mit viel Aufwand verbunden war.“ Inzwischen sei das jedoch kein Problem mehr. „Die Emission eines Dim-Sum-Bonds läuft nun regelmäßig glatt durch“, sagt Maerker. Volkswagen entwickelt sich langsam zum Frequent Issuer am Dim-Sum-Markt. Das verwundert nicht, ist doch China inzwischen der größte Einzelmarkt des Wolfsburger Konzerns. Erst im vergangenen Herbst hat der Autobauer im Reich der Mitte erneut ein Werk eröffnet. Nur einen Monat nach dem Produktionsstart im südchinesischen Foshan eröffnete Konzernchef Martin Winterkorn im Oktober 2013 in der Stadt Ningbo im Osten des Landes einen weiteren Standort.

Volkswagen will in China expandieren

Doch auch andere Bereiche des Landes sind für Volkswagen interessant. „Wir wollen in China noch stärker den Süden und den Westen für uns erschließen“, sagte Dr. Jörg Boche, Head of Group Treasury bei Volkswagen im Sommer vergangenen Jahres bei einer Veranstaltung in Frankfurt am Main. China strebe ein ausgeglichenes Wachstum im gesamten Land an, insbesondere der Westen solle stärker industrialisiert werden. „Deshalb werden wir einen großen Teil unseres zukünftigen Wachstums durch die Expansion in den Westen realisieren.“

Diese Expansionspläne haben auch Auswirkungen auf das Währungsmanagement. Die chinesische Währung soll für den Autobauer Volkswagen bis spätestens 2015 auch zur wichtigsten Fremdwährung im Konzern werden. „Im Moment ist der Renminbi nach dem US-Dollar und dem Britischen Pfund noch die für unser Hedging drittwichtigste Fremdwährung“ sagte Boche damals weiter. „Bald wird die chinesische Währung rund 25 Prozent unseres gesamten Währungsrisikos ausmachen und damit die Fremdwährung mit dem größten Gewicht in unserem Währungshedging sein.“

Paulus[at]derTreasurer.de