Six und Bearingpoint wollen R2P nach vorne bringen
Der Schweizer Börsenbetreiber Six und das Beratungshaus Bearingpoint wollen mit der Zahlungsaufforderung Request to Pay in den Payment-Markt einsteigen. Eine entsprechende Initiative wollen beide diese Woche auf der Handelsblatt-Tagung „Banken Tech“ vorstellen. „Gerade in der aktuellen Situation sehen wir ganz erhebliches Wachstumspotenzial für ein R2P-System in Europa“, meint Dieter Goerdten, Leiter Produkte und Lösungen im Bankingbereich von Six.
Beide Parteien hoffen, die Banken davon überzeugen zu können, dass ihr neues System dabei helfen kann, das klassische Konto im Wettbewerb mit anderen Zahlungsmöglichkeiten zu stärken. Gerade weil die Initiative EPI wackelt, sei dieser Schritt für den europäischen Zahlungsverkehr wichtig. „R2P bietet den Instituten die Möglichkeit, das Zahlungsgeschäft zu sichern und wieder auszubauen“, so Goerdten. Händler und andere Rechnungssteller würden von deutlich niedrigeren Kosten profitieren, und die Kunden hätten den Vorteil, dass sämtliche Rechnungen an einem einzigen Platz gesammelt würden. Six und Bearingpoint würden als Plattformanbieter über eine Transaktionsgebühr Geld verdienen.
Six und Bearingpoint wollen R2P mit ihrem Angebot schneller nach vorne bringen. Das Tool ist im Juni vergangenen Jahres an den Start gegangen und bisher nicht in der Breite angekommen. Das könnte an der Implementierungsdauer liegen, die laut PPI bei 18 bis 24 Monaten liegen kann. „Wenn wir es schaffen, im ersten halben Jahr genügend Interesse im deutschen Bankenmarkt zu generieren, sind wir davon überzeugt, dass die Kunden der teilnehmenden Banken den R2P-Service bereits Anfang 2023 nutzen können", meint Thomas Steiner, globaler Leiter Banking und Capital Markets bei Bearingpoint. In Deutschland sei das Ziel, innerhalb eines Jahres mindestens eine Säule der deutschen Kreditwirtschaft von dem Konzept zu überzeugen.