Maschinen- und Anlagenbauer setzen überdurchschnittlich stark auf KfW-Mittel. Rund 30 Prozent der Kunden aus dieser Branche haben derartige Sonderkredite in der Coronakrise beantragt, wie aus einer aktuellen Studie der Commerzbank hervorgeht. Der Wert dürfte nur bei Branchen wie Touristik, Hotellerie und Reise höher liegen, die durch Corona im Kern getroffen sind.
„Viele nutzen die Förderkredite zur Vorsorge und zur Liquiditätssicherung“, sagt Robert Schindler, Bereichsvorstand Süd bei der Commerzbank. Dabei habe geholfen, dass die Maschinen- und Anlagenbauer durch höhere Eigenkapitalquote besser auf die Coronakrise vorbereitet gewesen sei als etwa auf die Finanzkrise 2008/2009. „Wir sprechen nun mit vielen Unternehmen über bilaterale oder konsortiale Kredite, um die KfW-Kredit längerfristig abzulösen“, ergänzt Schindler. Ein guter Teil der KfW-Kredite sei nicht gezogen gewesen.
Die Commerzbank ist insgesamt mit Krediten in Höhe von rund 17 Milliarden Euro in der Branche engagiert. Der Anteil der ausgereichten KfW-Kredite liege bei 7,6 Prozent, also 1,3 Milliarden Euro. Bei den Corona-Anfragen handelt es sich überwiegend um Kredite für kleinere Unternehmen. „Große Mittelständler kommen oft besser durch die Krise“, hat Thomas Enck beobachtet, Spezialist für den Maschinen- und Anlagenbauer bei der Commerzbank. Bislang seien nur sehr wenige Unternehmen aus der Branche in eine existenzbedrohende Lage gekommen.