Nur digital über die Plattform VC Trade können die neuen Schuldscheine der Lufthansa gezeichnet werden: Wie der Konzern heute gegenüber DerTreasurer bestätigte, will die Airline so 300 Millionen Euro für die allgemeine Konzernfinanzierung einsammeln.
Der Schuldschein werde in zwei Tranchen eingeteilt mit Laufzeiten von drei oder fünf Jahren und habe eine Spanne von 65 bis 80 Basispunkten und 85 bis 100 Punkten, berichtet der Branchendienst Global Capital. VC Trade stellt dabei eine unabhängige Plattform für die Emission bereit. Bei dem Frankfurter Fintech sind immer auch Arrangeure notwendig, in diesem Fall übernehmen die BayernLB und die Helaba die Aufgabe.

Lufthansa
Lufthansa gibt digitale Schuldscheine über VC Trade aus
Bisher 40 Transaktionen über VC Trade
Für VC Trade ist die Transaktion der Lufthansa ein weiterer Prestigegewinn. Seit März 2018 vermittelt die banknahe Plattform VC Trade digitale Schuldscheine und hat schon einiges vorzuweisen: Über 320 Investoren nutzen die Plattform, die mit 40 Transaktionen mit einem Volumen von etwa 5 Milliarden Euro nach Informationen dieser Publikation Spitzenreiter unter den Plattformanbietern ist. Während einige Mitbewerber ganz auf die Kooperation mit Banken verzichten, hat VC Trade acht Partnerbanken. Zu den Emittenten der Plattform gehören unter anderem der Stromkonzern Verbund, der Energieversorger Entega sowie der Autovermieter Sixt und Fraport.
Schuldscheinemission der Lufthansa ohne CFO
Noch ganz analog begab die Lufthansa zuletzt Ende 2016 ihren siebten Schuldschein. Mit einer Höhe von 1,2 Milliarden Euro war es der größte in der Firmengeschichte. Zu der Zeit fand außerdem ein Vorstandswechsel bei der Airline statt: Die damalige Finanzchefin Simone Menne hatte sich bereits im August 2016 von dem Konzern verabschiedet, um sich „persönlich weiterzuentwickeln“. Ihr Nachfolger Ulrik Svensson trat den CFO-Posten erst Anfang 2017 an. In der Zwischenzeit leitete Lufthansa-Chef Carsten Spohr das Ressort.
Die aktuellen Geschäftszahlen der Airline dürften der Platzierung Rückenwind verleihen: Wie der CEO beim heutigen Erscheinen der Geschäftszahlen bekannt gab, flog die Lufthansa im vergangenen Jahr den zweithöchsten Gewinn ihrer Geschichte ein. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit etwa 2,8 Milliarden Euro nur rund 4 Prozent niedriger als im Rekordjahr 2017.
In das neu angelaufene Geschäftsjahr geht der Konzern trotzdem vorsichtig und mit einer weiten Prognosespanne hinein: Den operativen Gewinn prognostiziert die Airline mit 2,4 bis 3 Milliarden Euro. Dies lässt einen weiteren Gewinnrückgang möglich erscheinen.

Mehr zu den Schuldschein-Trends erfahren Sie auf der gleichnamigen Themenseite.
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