EU mandatiert Ratingagentur Scope

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken

Die Europäische Kommission hat der Ratingagentur Scope den Auftrag erteilt, EU-Finanzinstrumente zu bewerten. Die deutsche Ratingagentur mit Sitz in Berlin ist die erste europäische Ratingagentur, die einen solchen Auftrag erhält. Damit reiht Scope sich mit den amerikanischen Groß-Ratingagenturen ein, die diesen Markt bislang dominieren – S&P, Moody’s und Fitch. Die EU will mit der Entscheidung bewusst den Wettbewerb am Ratingmarkt fördern.

Scope selbst hat seit Februar 2019 ein Rating für die EU erstellt. Dies erfolgte aber ohne Auftrag – nun wird das Rating von unsolicited zu solicited gewandelt. Das jetzige Mandat ist für Scope ein großer Schritt. Die EU ist ein wichtiger Player am Kapitalmarkt und wird zur Bewältigung von Corona-Pandemie und der Klimakrise voraussichtlich verstärkt Kapital aufnehmen.

Scope hofft auf EZB-Anerkennung

Der Auftrag der EU könnte Scope außerdem Rückenwind für eine weitere wichtige Entscheidung geben, die noch ansteht. Die Agentur hat sich für eine Anerkennung durch die Europäische Zentralbank beworben. Die EZB erkennt derzeit neben den drei US-Häusern nur die kanadische Ratingagentur DBRS an.

Welche Rolle Florian Schoeller, Vorstandschef und Gründer von Scope, der Entscheidung der EU zuspricht, lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation FINANCE. Den eigenen Wachstumskurs hat die Ratingagentur im vergangenen Jahr zudem mit der Übernahme von Euler Hermes Ratings vorangetrieben.

Antonia Kögler ist Redaktionsleiterin bei DerTreasurer. Sie schreibt über Finanzierung und Asset Management und verfolgt alle Entwicklungen rund um das Thema Sustainable Finance.