Wie weit sind die Unternehmen bei der Umstellung auf E-Rechnung?

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20.10.20
Cash Management & Zahlungsverkehr

E-Rechnung: Unternehmen agieren zu zögerlich

Ab dem 27. November sollen alle Unternehmen, die mit der öffentlichen Hand arbeiten, auf die E-Rechnung umstellen. Doch viele sind nicht ausreichend vorbereitet.

Corona hat dem Thema E-Invoicing einen Schub verliehen, da sind sich die Experten einig. Doch wie weit sind die Unternehmen wirklich? Donovan Pfaff, CEO von der Unternehmensberatung Bonpago, meint: Es geht gut voran, wenn auch langsam. Man merkt, je näher die Deadline rückt, desto mehr beschäftigen sich die Unternehmen damit.

Der 27. November ist der Stichtag, ab dem alle Unternehmen, die mit der öffentlichen Hand zusammenarbeiten, E-Rechnungen nutzen müssen. Besonders auffällig findet Pfaff, dass die Unternehmen sich nun konkreter mit dem Thema auseinandersetzen - im Gegensatz zu Beginn der Coronakrise. Vor paar Monaten hieß es noch: 'Was ist eine E-Rechnung?' Jetzt heißt es: 'Wie setzen wir das konkret um?'

Umsetzung auf E-Rechnung ist aufwendig

Enno-Burghard Weitzel, Leiter Produktmanagement Trade Finance bei der Commerzbank, hingegen schränkt ein: Auch wenn das Thema höher auf die Agenda gerückt ist, sehe ich hier kein Massenphänomen. Gerade wegen des Aufwands der Umstellung wären einige Unternehmen weiterhin zurückhaltend. So würden gerade kleinere Unternehmen im Handwerksbereich Aufträge im privaten Sektor bevorzugen, für die das Rechnungsformat nicht umgestellt werden muss.

Die Umsetzung ist gerade für Unternehmen, die nicht flexibel sind, schwierig. Zuerst machen die Unternehmen eine Analyse, ob sich die Umstellung lohnt, erklärt Weitzel. Wenn sie sich dann für die Umstellung entscheiden, könnten sie sich zwischen einem Cloud-Anbieter oder der Inhouse-Umstellung entscheiden. Für die Unternehmen, die noch in letzter Minute umstellen müssen, empfiehlt der Commerzbanker deshalb den schnelleren Weg über einen Cloud-Anbieter. Denn die, die Inhouse umstellen, werden bis zum 27. November wahrscheinlich nicht mehr fertig, warnt er.

Doch bei der Umstellung gibt es neben dem Aufwand und der Wahl zwischen den Formaten ZUGFeRD, EDi beziehungsweise X-Rechnung noch eine weitere Herausforderung: den Versendungsweg. Die Bundesregierung gibt hier keine Regel vor.

Mehr über die Problematik beim Versendungsweg und Tipps zur Umstellung, lesen Sie nach dem Login im vollständigen Interview im E-Magazin 19-2020.

s.backhaus[at]dertreasurer.de

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