Das sind die Regeln für Cash Pooling im UK

Viele Treasurer haben einen Cash Pool in Großbritannien. Hier kommt es durch den Brexit zu Veränderungen, die vor allem die steuerrechtlichen Vorgaben betreffen. Derzeit dürfen Treasurer in Großbritannien sowohl physisches als auch fiktives Cash Pooling anwenden. Dabei sollten sie einige Punkte beachten.

• Ein Hauptvorteil des physischen Cash Pools ist, dass das Tochterunternehmen einen höheren Zinssatz auf die zusammengelegten Barmittel erhalten kann, als wenn die Barmittel auf einem eigenen separaten Konto liegen.
• Für eine fiktive Cash-Pooling-Vereinbarung muss die Bank einen Rechtsanspruch auf Verrechnung mit den Guthaben eines Unternehmens haben, um die Sollstellung der anderen Unternehmen im Pool auszugleichen. Das bedeutet, dass jedes Unternehmen im Pool zustimmen muss, die Verbindlichkeiten der anderen Unternehmen gegenüber der Bank zu garantieren (Querbürgschaften). Obwohl eine Querbürgschaftsstruktur im Falle des physischen Cash Poolings nicht unbedingt erforderlich ist, werden in der Praxis häufig Querbürgschaften übernommen.
• Die „bilanzwirksamen Netting-Vereinbarungen“ müssen in allen relevanten Rechtsordnungen rechtswirksam und durchsetzbar sein, auch im Falle der Zahlungsunfähigkeit einer Gegenpartei.
• Die Bank muss jederzeit in der Lage sein, die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu bestimmen, die Gegenstand der Vereinbarung sind.

In Großbritannien sind die Darlehenszinsen steuerlich absetzbar, soweit es sich bei dem Darlehen um ein Darlehensverhältnis in Form von Geldschuld handelt. Die Begrenzung der Abzugsfähigkeit von Zinsen ändert sich durch den Brexit. Ein Steuerabzug für Zinszahlungen kann verhindert werden, wenn eine „hybride Fehlanpassung“ entsteht, zum Beispiel durch doppelte Abzüge für denselben Zinsaufwand oder durch Abzüge für einen Zinsaufwand, ohne dass die entsprechende Einnahme voll besteuert wird.