Auch im Hinblick auf die Financial Covenants agieren die Banken unterschiedlich. Eine Umfrage von GCA Altium unter 30 Banken zeigt zwar keinen ganz allgemeinen Trend, aber fast die Hälfte der befragten Banken greift auf verschiedene Maßnahmen zurück, um in der gegenwärtigen Situation mit Covenants ihrer Ansicht nach angemessen umgehen zu können: „Corona-Anpassungen“ kommen dabei für 7 Prozent der Banken in Frage. Holiday-Perioden, in denen die Financial Covenants weiter gefasst oder sogar ganz ausgesetzt, können sich sogar 14 Prozent der Banken vorstellen.
Die aktuelle DerTreasurer-Umfrage unter einigen Banken bestätigt dieses Bild. So sagt beispielsweise BNP-Paribas-Bankerin Regazzoni: „Die allermeisten unserer Kunden sind so finanziert, dass die Covenants Stand heute nicht ausgesetzt werden müssen. Dort, wo es nötig ist, werden wir das aber auch in Betracht ziehen. Für Neu-Finanzierungen würden wir die Covenants wohl eher so setzen, dass sie den aktuellen Verhältnissen Rechnung tragen.“ Auch bei der BayernLB sind „nach Prüfung des Einzelfalls verschiedene Maßnahmen denkbar“. Das könne auch die vorübergehende Aussetzung von Covenants betreffen.
Die Banken bemühen sich, den Firmenkunden unter die Arme zu greifen. Viele von ihnen bieten zusätzliche finanzielle Unterstützung an. Auch wenn momentan der weitere Verlauf der Anti-Corona-Maßnahmen unsicher erscheint, wird die Krise irgendwann überwunden sein. „Es ist uns wichtig, auch die Zukunft mit unseren Kunden vorzubereiten“, sagt beispielsweise BNP-Paribas-Bankerin Regazzoni. In den nächsten Wochen und Monaten werde es also darum gehen, wie die Überbrückungsfinanzierungen in tragfähige Lösungen unter Einbezug aller verfügbaren Bank- und Kapitalmarktinstrumenten überführt werden könnten.
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