Kurt Schäfer (links) gibt die Daimler-Treasury-Leitung an Steffen Hoffmann (rechts) ab.

Daimler; Montage: DerTreasurer

14.06.21
Persönlich & Personal

Daimler regelt Nachfolge im Treasury

Wechsel an der Spitze des Daimler-Treasury: Steffen Hoffmann, Leiter Investor Relations, übernimmt im Herbst die Leitung des Treasury von Kurt Schäfer. Damit legt der Autobauer die Verantwortung für beide Bereiche wieder in eine Hand.

Nach mehr als 25 Jahren beendet Treasury-Chef Kurt Schäfer seine Karriere im Finanzbereich des Konzerns und geht Ende Dezember 2021 in den Ruhestand. Das teilte der Dax-Konzern am heutigen Montag mit.

Der 61-jährige Schäfer, der seine berufliche Laufbahn im Devisenhandel einer Bank begonnen hatte, ist bereits seit 1995 für den Stuttgarter Autobauer tätig. Er startete dort als Devisenmanager und hat seitdem verschiedenen Führungspositionen im Bereich Finance  und Controlling des Daimler-Konzerns inne gehabt. 

So leitete er knapp acht Jahre das Treasury Risk Management der Daimler AG, bevor er Ende 2013 die Leitung des globalen Treasury bei Daimler übernahm und dort insbesondere die Digitalisierung des Bereichs vorantrieb. 2017 äußerte er sich umfassend in der Printausgabe von DerTreasurer zu den Herausforderungen im Daimler-Treasury und dem damaligen Blockchain-Schuldschein

Kurt Schäfer bleibt bis Jahresende bei Daimler an Bord

Bis Ende dieses Jahres bleibt Schäfer Daimler aber noch erhalten. Kurt Schäfer werde in der Funktion als Special Advisor die Umsetzung aller Treasury-bezogenen Aspekte von Projekt Fokus verantworten, teilte der Konzern mit. „Projekt Fokus“ heißt das Vorhaben, mit dem Vorstandschef Ola Källenius den Konzern aufspalten will. 

In dieser Rolle berichtet Schäfer an Daimler-CFO Harald Wilhelm, der ihm schon jetzt herzlich für die Arbeit der vergangenen Jahre dankt: „Kurt Schäfer hat das Finanzressort der Daimler AG über mehr als zwei Jahrzehnte geprägt. Ich danke ihm herzlich für seine hervorragende Arbeit, insbesondere bei der Fokussierung auf unseren Cash Flow, und für die Bereitschaft, die geplante Aufteilung des Daimler-Geschäfts im Rahmen von Projekt Fokus bis zum Jahresende weiter zu begleiten.“

Daimler findet interne Nachfolgelösung fürs Treasury

Einen Nachfolger für die Leitung des Treasury hat der Autobauer bereits gefunden. Der derzeitige Head of Investor Relations von Daimler, Steffen Hoffmann, übernimmt Anfang September zusätzlich noch die Leitung des Treasury-Bereichs. Der 51-jährige Hoffmann leitet seit Anfang April vergangenen Jahres den Bereich Investor Relations von Daimler. 

Zuvor war er Leiter Finance & Controlling Greater China bei dem Autobauer: Von 2011 bis 2017 war er Mitglied der Geschäftsführung von EvoBus und Leiter Finance & Controlling Daimler Buses. Zuvor hatte Hoffmann verschiedene Führungspositionen überwiegend im Finanzressort von Daimler inne. 

Mit Hoffmann tritt laut CFO Wilhelm „ein äußerst erfahrener Manager“ die Nachfolge von Kurt Schäfer als Leiter Treasury an. „Ich freue mich sehr, dass er diese Aufgabe zusätzlich zu seiner erfolgreichen Arbeit an der Spitze von Investor Relations übernimmt“, sagt der Daimler-CFO weiter. Damit würden künftig zwei zentrale und eng verwandte Finanz-Disziplinen aus einer Hand gesteuert. 

Treasurer verantworten häufiger Investor Relations

Es ist nicht das erste Mal, dass Daimler die Verantwortung für die beiden Bereiche Treasury und Investor Relations in eine Hand legt. Michael Mühlbayer, der vor Kurt Schäfer das Daimler-Treasury geleitet hatte, hatte ebenfalls schon seit 2005 zusätzlich noch die Leitung des Bereichs Investor Relations inne. Im Zuge der Nachfolgeregelung an der Spitze des Treasury Ende 2013 teilte Daimler die Verantwortung für die beiden Bereiche allerdings auf. Björn Scheib übernahm damals die Leitung des IR-Bereichs, Schäfer das globale Treasury.

Mit der Struktur, die gesamten Kapitalmarktaktivitäten in eine Hand zu legen, ist Daimler nicht allein: So leiten unter anderem die Treasury-Chefs des Spezialchemiekonzerns Lanxess (Oliver Stratmann), des Chemiehändlers Brenntag (Thomas Langer), des Gabelstaplerherstellers Kion (Johannes Borsche) und des Halbleiterhersteller Infineon (Alexander Foltin) auch die Investor-Relations-Einheiten der Unternehmen. Dadurch können die Konzerne einfacher eine konsistente Kapitalmarktstory erzählen. 

Paulus[at]derTreasurer.de