Ingrid Splitter-Weiß wechselt von der Commerzbank in den Firmenkundevorstand der NordLB.

Commerzbank AG

07.06.21
Persönlich & Personal

NordLB holt neue Firmenkundenchefin von der Commerzbank

Schon wieder holt die NordLB ihren Firmenkundenvorstand von der Commerzbank. Auf Ingrid Spletter-Weiß warten bei der Landesbank große Herausforderungen.

Die NordLB holt ihre neue Firmenkundenchefin von der Commerzbank. Ingrid Spletter-Weiß wird Anfang 2022 zum neuen Vorstandsmitglied der Bank bestellt und verantwortet künftig das Firmenkunden- und Kapitalmarktgeschäft.

Die Personalie ist Teil eines großen Umbruchs im NordLB-Management. Denn wie die Landesbank ebenfalls bekanntgab, wird es im Januar 2022 auch auf der CEO-Position einen Wechsel geben: Jörg Frischholz kommt von der Hypovereinsbank (HVB), wo er bislang den Privatkundenbereich leitet. Als Chef der NordLB wird der 44-jährige Frischholz den 68-jährigen Thomas Bürkle ablösen.

Günter Tallner verlässt die NordLB

Die Ablöse an der Spitze des Firmenkundengeschäfts ist derweil kein Generationenwechsel: Die 55-jährige Spletter-Weiß folgt auf Günter Tallner, der die Bank mit Auslaufen seines Vertrags zum Jahresende auf „eigenen Wunsch“ verlässt. Diesen Schritt hatte der 59-Jährige bereits Ende vergangenen Jahres publik gemacht.

Tallner hatte im Februar 2017 als Firmenkundenchef bei der NordLB angeheuert. Im Februar vergangenen Jahres übernahm er zusätzlich die Verantwortung für das Kapitalmarktgeschäft der Hannoveraner. Beide Bereiche gehen nun in wenigen Monaten an seine Nachfolgerin über.

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Commerzbank: Ingrid Spletter-Weiß verabschiedet sich

Wie ihr Vorgänger Tallner ist auch Spletter-Weiß eine langjährige Commerzbankerin. Sie kam im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank zur Commerzbank. Für die Dresdner Bank hatte sie seit 1991 gearbeitet. Derzeit verantwortet die Managerin bei der Commerzbank seit 2017 das weltweite Kreditrisikomanagement für Firmenkunden. Zuvor war sie in verschiedenen Leitungsfunktionen in Markt- und Marktfolgebereichen der Bank tätig.

Die Commerzbank befindet sich derzeit in einem großen Umbau und dampft auch ihr Kapitalmarktgeschäft  ein. Zudem schließt die Bank zahlreiche internationale Standorte oder verkleinert die Repräsentanzen. Spletter-Weiß wird nun nicht mehr Teil der Umbauten sein.

NordLB muss sich sanieren

Die NordLB steckt selbst mitten im Umbau und will sich bis 2024 sanieren. Diese Aufgabe wird nun das neue Management angehen. Die Landesbank wird hierfür unter anderem hunderte Jobs streichen. Zudem wird die selbstständige Immobilienfinanzierungstochter Deutsche Hypo wieder vollständig in die Mutter integriert.

Die NordLB musste vor rund anderthalb Jahren aufgrund hoher Schiffskredit-Risiken mit einem 3,6 Milliarden Euro schweren Rettungspaket vom Land Niedersachsen und von der Sparkassen-Finanzgruppe gestützt werden. Im Gegenzug musste das Institut der EU-Kommission versprechen, kleiner und regionaler zu werden.

Bis 2024 will die Landesbank nun eine Eigenkapitalrendite von 7 Prozent und eine Kostenertragsquote von unter 50 Prozent erreichen. Beide Ziele gelten als ambitioniert, die Cost-Income-Ratio lag Ende 2020 noch bei 64,5 Prozent.

Auch ob die NordLB dauerhaft eigenständig bleiben kann, gilt als fraglich. Niedersachsens Sparkassen wünschen sich Fusionsgespräche mit Helaba und Deka. Ein Zusammenschluss der Institute wäre aber komplex, weshalb die Verhandlungen bislang – zumindest offiziell – nicht an Fahrt aufgenommen haben.

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