Sven Lindemann prägte seit 2012 die Geschicke von Serrala. Nun wird er sein CEO-Amt abgeben.

Foto Serrala

02.08.22
Persönlich & Personal

Bei Serrala bahnt sich ein CEO-Wechsel an

Spannende News aus Hamburg: Bei Serrala gibt Sven Lindemann den CEO-Posten ab. Damit endet eine Ära. Sein Nachfolger steht bereits fest.

Zeitenwende bei Serrala: Nach Informationen von DerTreasurer gibt Sven Lindemann seinen CEO-Posten ab. Damit endet eine Ära, denn Lindemann ist bereits seit 2011 CEO bei dem Hamburger Softwarehaus. Damals übernahm er den Vorsitz von seinem Vater Hans Herbert Lindemann, dem Gründer des Serrala-Vorläufers Hanse Orga. 

Wie und ob Lindemann Serrala verbunden bleiben wird, ist nicht bekannt. Das Hamburger Unternehmen lehnte einen Kommentar ab. Nach Informationen von DerTreasurer wurden die Mitarbeiter aber bereits über den anstehenden Wechsel informiert.

Update am 8. August 2022:

Serrala hat in einer offiziellen Mitteilung bestätigt, dass Hartmut Wagner ab 15. August die Rolle des CEOs übernehmen wird. Sven Lindemann werde dem Unternehmen als Minderheitsgesellschafter und Mitglied des Aufsichtsrats eng verbunden bleiben. 

Nachfolger steht bereits fest

Lindemanns Nachfolger steht bereits in den Startlöchern: Neuer Mann an der Spitze soll Hartmut Wagner werden. Er ist noch CEO bei Collenda, einem Softwareanbieter von Lösungen für das Kredit- und Forderungsmanagement. Zuvor war er für verschiedene Softwarehäuser wie Micro Focus, HPE Software und die holländische Exact Gruppe tätig. Auch bei Collenda sollen die Mitarbeiter schon informiert worden sein.

Interessante Randnotiz: Hartmut Wagner folgte in seiner Rolle als CEO bei Collenda auf Christian U. Haas. Dieser war früher Deutschlandchef von Sungard. Besagter Softwareanbieter ist inzwischen in FIS aufgegangen, die ebenfalls Softwarelösungen für Treasurer, wie Quantum und Integrity, im Portfolio haben.

Lindemann trieb internationale Präsenz von Serrala voran

Der Wechsel an der Spitze ist eine Zäsur für Serrala. Lindemann prägte seit 2012 die Strategie von Serrala deutlich und setzte im Vergleich zum Vater ganz eigene Akzente. So trieb er etwa die internationale Präsenz deutlich voran, unter anderem in Nordamerika. Auch wenn sich das Unterfangen stellenweise als sehr schwierig erwies, hielt Serrala daran fest. 

Neben ERP-integrierten Lösungen (vornehmlich SAP), mit denen Serralas Vorläufer Hanse Orga in den achtziger Jahren startete, spielten in den vergangenen Jahren immer mehr auch zugekaufte und ERP-unabhängige Lösungen eine Rolle im Serrala-Portfolio. Einer der ersten Deals war der Zukauf von Cogon, einem Zahlungsverkehrsspezialisten aus Frankfurt.

Einen Einschnitt stellte der Einstieg des Private-Equity-Investors Waterland im Jahr 2016 dar, als die Familie Lindemann rund 50 Prozent der Anteile abgab. Danach tätigte der Softwareanbieter zahlreiche Akquisitionen und benannte sich von Hanse Orga in Serrala um.

Anteilsverkauf an Hg Capital

Eine weitere wichtige Transaktion in der Firmengeschichte war der Anteilsverkauf im Jahr 2021 an Hg Capital. Damals haben die Gründerfamilie sowie der Investor Waterland ihre Anteile reduziert, blieben aber nach eigenen Angaben weiterhin „maßgeblich beteiligt“. In welcher Höhe ihr Anteil derzeit liegt, ist nicht bekannt. 

Auch wenn es damals nicht so kommuniziert wurde, erschien ein Rückzug Lindemanns aus dem operativen Geschäft mittelfristig als wahrscheinlich. Dieser soll sich nach Informationen von DerTreasurer in Kürze vollziehen.