Die Coronakrise hat viele Mängel am Markt für Warenkreditversicherungen offengelegt. Einer davon: Der Versicherer hat kein Vertragsverhältnis zum Abnehmer, dessen Bonität er bewerten muss. Die Geschäftsbeziehung besteht zwischen dem Versicherer und dem Lieferanten, der das Risiko eines Zahlungsausfalls absichert. Die Folge: Die Abnehmer wissen nicht, wie hoch die auf sie gewährten Limite sind.
Einige Einkäufer versuchen trotz der Intransparenz Einfluss zu nehmen: Um Limite schnell wieder freizubekommen, bietet etwa der Elektronikhändler Ceconomy seinen Lieferanten Dynamic Discounting an – zahlt Rechnungen also vorzeitig gegen einen Rabatt.
Warenkreditversicherung
Unternehmen schließen eine Warenkreditversicherung ab, um sich vor unbezahlten Rechnungen beziehungsweise offenen Forderungen abzusichern. Das stärkt auch den Cashflow eines Unternehmens und senkt Exportrisiken. Im Zuge der Coronakrise kamen die Kreditversicherer dabei unter Druck. Der Bund unterstütz sie mit einem Schutzschirm, der noch bis Mitte 2021 geht. Der Schutzschirm soll sicherstellen, dass Warenkreditversicherer Deckungszusagen für Unternehmen weiterhin aufrechterhalten können. Wird das den beteiligten Parteien tatsächlich durch die Krise helfen und wie geht es danach weiter?