Das elektronische Bankkontenmanagement (eBam) ist seit langem ein Buzzword in der Treasury-Community. Indes krankte die Implementierung bislang an einem Henne-Ei-Problem: Unternehmen wollten entsprechende Lösungen erst einführen, wenn Banken die technische Schnittstelle dafür bereitstellen, um digital übermittelte Daten zu verarbeiten. Die Banken wiederum investierten nicht in die Umsetzung, solange die Corporates selbst keine eBam-Tools im Einsatz hatten. „Dieses Dilemma ist dank einiger Vorreiter jetzt aufgelöst, der Markt ist reif“, glaubt Gregor Opgen-Rhein, Key Account Manager bei dem Systemhaus Omikron.

Henkel
Omikron will Banken für eBam begeistern
E.on und Henkel sind Teil des Arbeitskreises
Die Kölner begleiten unter anderem den Energieversorger E.on bei seinem eBam-Projekt. „Wir haben aber deutlich mehr Kunden, die das Produkt lizensiert haben und nun darauf warten, dass weitere Banken dem Vorbild von Deutscher Bank und ING folgen und entsprechende Schnittstellen etablieren“, sagt Opgen-Rhein. Die beiden Banken sind auf Drängen von E.on in den vergangenen Monaten eBam-ready geworden. Weitere Banken sollen bald folgen.
„Ziel des Arbeitskreises ist es, die Banken für eBam zu begeistern.“
Genaue Kundenzahlen für das eBam-Tool möchte Opgen-Rhein zwar nicht nennen. Allerdings hat das Systemhaus Anfang Dezember einen eBam-Arbeitskreis gegründet, an dem zwölf Corporates beteiligt sind. Dort sind neben E.on unter anderem Henkel und die R+V Versicherung aktiv. „Ziel des Arbeitskreises ist es, die Banken für eBam zu begeistern“, berichtet der Omikron-Experte. Darüber hinaus stehe man auch mit dem Finanznachrichtendienstleister Swift im Austausch, um künftig eine Anbindung an deren KYC-Register für Firmenkunden zu erreichen.
eBam als Produkt weiterentwickeln
Zudem soll die Arbeitsgruppe das Omikron-Produkt weiterentwickeln und die Anwendung in den Unternehmen erleichtern. „Das System gewinnt mit der Anzahl an Kunden und Ländern, in denen es zum Einsatz kommt“, sagt Opgen-Rhein. Grundsätzlich könne das eBam-Produkt aber schon heute den kompletten Kontolebenszkylus digital mit Standardformaten abbilden.
„Sämtliche Nachrichtentypen, die das CGI-Board für die digitale Kontensteuerung veröffentlicht hat, werden nun unterstützt und können über Swift, Ebics und andere Kommunikationskanäle übermittelt werden“, so Opgen-Rhein. Dazu zählten die Öffnung und Schließung von Konten ebenso wie die Mandatsverwaltung sowie die Übermittlung von Statusmeldungen von der Bank an den Kunden.
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