HSBC startet API-Angebot im Cash Management

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Die nächste Bank springt auf den API-Zug auf: Die HSBC hat angekündigt, Firmenkunden in 27 Ländern Anwendungen auf Basis offener Programmierschnittstellen – auf Englisch kurz API – anzubieten. Auch deutsche Unternehmen können demnach nun Zahlungen via API auslösen oder Kontoinformationen einholen. „Dadurch wird das Treasury in Echtzeit möglich“, erklärte HSBC Deutschland auf Anfrage von DerTreasurer. APIs seien „ein zentrales Instrument“, um den Datenaustausch zwischen Banken und Unternehmen sowie den Zugriff auf Dienstleistungen zu beschleunigen.

Mit dem Start dieses Angebots folgt die HSBC anderen Großbanken: Die Citibank, Bank of America Merrill Lynch, JP Morgan sowie die Deutsche Bank bieten ihren Firmenkunden zum Teil seit Jahren eine Datenübertragung über offene Schnittstellen an. Bislang jedoch mit mäßigem Erfolg: In der Kommunikation mit den Banken dominiert bei größeren Unternehmen der Ebics-Kanal oder die Swift-Anbindung. Das könnte sich allerdings ändern.

Kontoinformationen in Echtzeit via API

Denn die etablierten Kanäle gelten unter Softwareexperten als zu unflexibel und zu langsam für digitale Geschäftsmodelle, die wiederum Zahlungen und Kontoinformationen in Echtzeit erfordern. „APIs sind das Bindeglied in der digitalen Wertschöpfungskette, die Systeme verbinden und weitere Innovationen fördern“, erklärte die HSBC auf die Frage, warum die API-Technologie sich im Treasury künftig durchsetzen könnte.

Gleichwohl glauben die Briten, dass „API-Anwendungen und andere Online-Kanäle weiter nebeneinander bestehen“ bleiben werden, da sie unterschiedliche Funktionen für den Treasurer bereitstellten. Hinzukommt: Auch Ebics und Swift entwickeln sich weiter, um auf die künftig wachsende Bedeutung von Instant Payments reagieren zu können.

TMS-Anbieter fordern API-Standardisierung

Entscheidend für den Erfolg der APIs im Treasury dürfte zudem sein, wie schnell Anbieter von Treasury Management Software (TMS) diese in ihre Systeme integrieren. Die größte Hürde stellt aus Sicht der TMS-Anbieter die mangelnde Standardisierung dieser Schnittstellen unter den Banken dar. Die HSBC glaubt dennoch, dass die Umstellung in den Systemen „einfach und schnell“ umgesetzt werden könne.

Allerdings muss auch die Bank selbst noch Entwicklerarbeiten leisten: In Deutschland bietet die HSBC derzeit keine Echtzeitzahlungen an. Man arbeite an einer Finalisierung von Instant-Payment-Lösungen hierzulande, erklärte die Bank – ohne sich jedoch auf ein konkretes Datum festlegen zu wollen.