Bankchef Frédéric Oudéa hat im vergangenen November die neue Strategie der Société Générale vorgestellt. Bis 2020 will die französische Großbank 1,1 Milliarden Euro einsparen, gleichzeitig aber auch zusätzliche Einnahmen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro generieren. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 3 Prozent pro Jahr.
Einen Beitrag hierzu soll das Global Transaction Banking, zu dem die Société Générale die Bereiche Payments, Cash Management, Trade Finance und Factoring zählt, leisten. In den kommenden drei Jahren will die Bank ihre Einnahmen in diesem Bereich weltweit um 350 Millionen Euro steigern.
Auch Deutschland soll dazu beitragen: „In Deutschland wollen wir vorwiegend mit unserem bestehenden Kundenkreis wachsen und unsere Kapazitäten und Angebote weiter entwickeln“, sagt Gabriele Schnell, seit Anfang 2017 Leiterin des Bereichs Payments und Cash Management in Deutschland, zu DerTreasurer.
Société Générale fokussiert sich hierzulande auf die Dax-Konzerne sowie sehr große Familienunternehmen. „Diese Strategie werden wir weiter verfolgen und planen, neue Kunden selektiv anzusprechen“, sagt Schnell. Der regionale Fokus auf Afrika und Osteuropa sowie neue Produkte sollen stattdessen helfen, das Wachstumsziel zu erreichen. Im Frühjahr möchte die Société Générale beispielsweise mit dem Sepa Card Clearing ihr Produktportfolio im Bereich Payments und Cash Management komplettieren.

Société Générale
Société Générale will „selektiv“ in Deutschland wachsen
Société Générale bei Instant Payments zurückhaltend
Bei Trendthemen wie den Instant Payments vertritt die Großbank hingegen eine abwartende Position: „Wir sind derzeit kein Mitglied bei der Echtzeitzahlungsplattform RT1, werden aber noch in diesem Jahr Echtzeitüberweisungen in Frankreich anbieten“, sagt Schnell. Auch die deutschen Kunden sollen Instant Payments in Zukunft nutzen können, wann steht aber noch nicht fest.
„Die Entwicklung des Pricings bei den Echtzeitüberweisungen wird noch sehr interessant werden“, sagt die Bankerin. Viele Kreditinstitute planen, die Instant Payments höher zu bepreisen als gewöhnliche Sepa-Überweisungen, an denen die Banken im Prinzip nichts verdienen.
Auch die Entwicklungen rund um den Einsatz der Blockchain-Technologie im Zahlungsverkehr beobachtet Schnell interessiert. Hier wollen sich mit dem Bankkonsortium R3 und dem Fintech Ripple zwei neue Player neben Swift etablieren. Welcher Anbieter letztlich die Nase vorn haben wird, ist noch unklar. „Swift hat aber gegenüber seinen Wettbewerbern Jahrzehnte Vorsprung“, glaubt Schnell.
Paulus[at]derTreasurer.de

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