Jetzt auch in Deutschland: Die Société Générale rollt Instant Payments auf sieben europäische Länder aus

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12.04.21
Cash Management & Zahlungsverkehr

Zahlungsverkehr: Société Générale, American Express, Lidl

Société Générale bietet deutschen Firmenkunden jetzt Instant Payments an, der Discounter Lidl rollt sein eigenes Bezahlverfahren aus und die Banken wehren sich gegen Paypal und Google Pay. Diese und weitere News im Ticker Zahlungsverkehr.

Société Générale rollt Instant Payments aus

Die Société Générale erweitert den Radius ihres Echtzeitzahlungsangebots: Seit Ende März bietet die französischen Großbank nun auch in Deutschland und sechs weiteren europäischen Ländern Instant Payments an. Über Host-to-Host oder die bankeigene Cash-Management-Plattform Global Cash können Firmenkunden der Bank nun Instant Payments auslösen und empfangen.

Zu den weiteren Ländern des Rollouts gehören Italien, Spanien, Belgien, Niederlande, Großbritannien und die Schweiz. Im Heimatmarkt Frankreich bietet SocGen eigenen Angaben zufolge schon länger Echtzeitzahlungen an.

Lidl Pay kommt nach Deutschland

Der Einzelhändler Lidl bringt sein digitales Bezahlverfahren Lidl Pay nach Deutschland. Die Smartphone-App, die in Polen und Spanien schon länger verfügbar ist, wird derzeit in einer Filiale im Raum Heilbronn getestet, schreibt die „Lebensmittel-Zeitung“. Beworben werden solle die neue Funktion aber erst, wenn sie deutschlandweit verfügbar ist. Sie wird als Teil der Kundenbindungs-App freigeschaltet, über die Kunden des Discounters Bonuspunkte sammeln können.

Während Lidl-Kunden in Spanien und Polen ihre Kreditkarte mit App verknüpfen, arbeiten die Neckarsulmer in Deutschland mit der Abbuchung vom Girokonto per Sepa-Lastschrift. Zahlungsdienstleister ist die Lidl Digital Trading GmbH & Co. KG. Für die technische Umsetzung arbeitet Lidl Deutschland laut „Lebensmittel-Zeitung“ eng mit der Digital-Sparte des Schwarz-Discounters zusammen, die hauptsächlich für den Onlineshop zuständig ist.

Giropay: Deutsche Banken harmonisieren Bezahlverfahren

Die deutschen Banken und Sparkassen bündeln ihre Kräfte gegen Paypal, Apple und Google: Die Deutsche Kreditwirtschaft hat angekündigt, die Online-Bezahlverfahren Paydirekt, Giropay und Kwitt unter der Marke Giropay zusammenzuführen. Damit würden Bezahlverfahren für Kunden und Händler harmonisiert und verzahnen, so der Dachverband der deutschen Banken und Sparkassen weiter. Die Einführung startet Mitte Mai mit der „visuellen“ Angleichung und erfordere eine mehrmonatige Übergangsfrist.

Nets bietet neue E-Commerce-Lösung

Der dänische Zahlungsdienstleister Nets, zu dem auch der angeschlagene deutsche Anbieter Concardis gehört, bringt seine E-Commerce-Lösung Easy nun auch in Deutschland auf den Markt. Die Dänen bestätigten entsprechende Medienberichte, wonach der eigentlich erst für Ende 2021 geplante Launch von Easy vorgezogen wurde. Grund für die Entscheidung ist offenbar die Corona-Pandemie: „Die Pandemie hat den E-Commerce in einigen Branchen zwei bis drei Jahre in die Zukunft katapultiert“, zitiert das Fachportal „Finanz Business“ die Nets Gruppe.

Easy war 2017 zunächst in Schweden, Dänemark und Norwegen gestartet. Es handelt sich dabei um eine Payment-Service-Provider-Lösung, die Unternehmen das Handling mit verschiedenen Zahlungsarten erleichtern soll. Nets hatte im vergangenen November angekündigt, mit dem italienische Zahlungsabwickler Nexi fusionieren zu wollen. Der Abschluss der Transaktion wird im zweiten Quartal 2021 erwartet. Um die nötigen Kartellfreigaben zu bekommen hat Nets zudem im März sein Account-to-Account-Services-Geschäfts an Mastercard verkauft.

„Die Pandemie hat den E-Commerce  in einigen Branchen zwei bis drei Jahre in die Zukunft katapultiert.“

Statement Nets

American Express sortiert Deutschland-Geschäft neu

Der Kreditkartenanbieter American Express verteilt die Verantwortlichkeiten im Deutschland-Geschäft neu. Die langjährige Amex-Manager Fabiana Mingrone hat zum 1. April die Geschäftsleitung des Finanzdienstleisters in Deutschland übernommen. Für das Firmenkundengeschäft in Deutschland und Österreich zeichnet ebenfalls seit Anfang April Linh Bergen-Peters verantwortlich.

Die beiden folgen damit auf Sonja Scott, die nach fast drei Jahren als Deutschland-Chefin des Kreditkartenanbieters die Leitung des Bereichs Global Commercial Services in Kontinentaleuropa übernimmt und damit für das Firmenkundengeschäft von American Express in allen kontinental-europäischen Ländern zuständig ist.

Die neue Deutschland-Chefin Mingrone arbeitet seit 23 Jahren für American Express in Deutschland und Großbritannien. Sie hatte in dieser Zeit verschiedene Positionen inne, in den vergangenen drei Jahren leitete sie den Privatkartenbereich in Deutschland, für den sie auch weiterhin zuständig sein wird. Firmenkundenleiterin Linh Bergen-Peters wechselte im Januar 2020 zu American Express und leitete seither den Bereich Small Business Services in Deutschland.

Weitere Meldungen

Paypal ermöglicht seit Ende März das Bezahlen mit Kryptowährungen. Mit der neuen Funktion könnten Nutzer innerhalb ihres PayPal-Kontos Teile ihrer Kryptowährungsguthaben „nahtlos“ in US-Dollar umtauschen und damit in „Millionen von globalen Geschäften“ bezahlen, teilte der Zahlungsanbieter mit. Das Angebot gilt zunächst nur für Kunden in den USA, unterstützt werden die vier Kryptowährungen Bitcoin, Bitcoin Cash, Ether und Litecoin.

Die Zahlungsverkehrssparte von Western Union integriert Swift GPI in ihre B2B-Plattform. Damit will Western Union seinen Firmenkunden mehr „mehr Transparenz“ und „Gewissheit“ liefern, dass Zahlungen schnell ihr Ziel erreichen. GPI ist eine Initiative des Finanznachrichtendienstleisters Swift, mit der grenzüberschreitende Zahlungen beschleunigt und Gebühren nachvollziehbarer werden sollen.

Der Payment-Service-Provider Computop, der unter anderem den Autovermieter Sixt, den Großhändler Metro und den Versandhändler Otto zu seinen Kunden zählt, erweitert sein Angebot. Das in Bamberg ansässige Unternehmen bringt mit „Visa Click to Pay“ ein neues Kreditkarten-Wallet nach Deutschland. Mit dem Verfahren könnten Onlinehändler das Zahlen per Debit- und Kreditkarte vereinfachen, erklärt Computop. Einmal im Wallet registriert, könnten Kunden mit ihrer Kreditkarte ohne weitere Dateneingabe sofort bezahlen, heißt es weiter. Damit werde auch die gesonderte Authentifizierung des Karteninhabers entsprechend der PSD2-Verordnung vermieden.

Der Kreditkartenanbieter Visa baut seine Funktionen im Bereich Echtzeitinformationen aus. Das Unternehmen führt mit Visa Direct Payouts eine neue Lösung ein, die es Kunden und Partnern ermöglichen soll über eine einzige Verbindung Push-Zahlungen zu versenden. Das gelte sowohl für inländische als auch grenzüberschreitende Auszahlungen. Mit dem Angebot adressiert Visa eigenen Angaben zufolge nicht nur Person-to-Person(P2P)-Anwendungsfälle, sondern auch das B2C-Geschäft sowie B2B-Zahlungen im Segment mit kleinen Unternehmen. So können beispielsweise Arbeitnehmer schnelleren Zugang zu ihren Gehältern erhalten.

Buchholz[at]derTreasurer.de

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