Das BMW-Treasury ist bald unter neuer Leitung. Ritu Chandy wird Group Treasurer des Autokonzerns.

BMW Group

01.04.22
Persönlich & Personal

Ritu Chandy ist neue Treasury-Chefin von BMW

Stabübergabe im BMW-Treasury: Treasury-Chefin Birgit Böhm-Wannenwetsch übernimmt eine neue Aufgabe innerhalb des Autokonzerns und übergibt die Treasury-Leitung an eine Nachfolgerin aus dem Konzern.

Der nächste Wechsel an der Spitze eines Dax-Treasury steht an: Nach Daimler, Volkswagen und Deutscher Post bekommt nun auch BMW eine neue Treasury-Leitung. Ritu Chandy leitet seit dem heutigen 1. April das Treasury des Autokonzerns.

Chandy ist bereits seit 2001 für die BMW Group tätig und hatte seitdem verschiedene Führungspositionen im Finanzbereich inne. So war sie von 2010 bis 2014 als Head of Treasury für die Region Asien Pazifik tätig. In dieser Position leitete sie die Teams in Singapur und Peking und verantwortete das FX- und das Zinsrisiko sowie die Fremdkapitalaufnahme für die BMW Group in dieser Region.

2014 ging Chandy nach Nordamerika und war dort als CFO und Vice President Finance für das Financial-Services-Geschäft von BMW verantwortlich. Im Juli 2018 kehrte Chandy nach Singapur zurück und leitet seitdem bei BMW Group Financial Services die Region Asien-Pazifik. Damit ist sie für das Financial-Services-Geschäft in den sieben Ländern Australien, Neuseeland, Indien, Japan, Malaysia, Südkorea und Thailand verantwortlich.

Anmerkung der Redaktion: Diese Nachricht erschien zuerst am 14. Februar 2022. Zum Dienstantritt von Frau Chandy wurde die Meldung noch einmal leicht angepasst.

Birgit Böhm-Wannewetsch geht in die USA

Die derzeitige Treasury-Chefin des Autobauers, Birgit Böhm-Wannenwetsch, übernimmt innerhalb des Automobilkonzerns eine neue Aufgabe: Ab dem 1. April wird die Finanzexpertin die Region Amerika bei BMW Group Financial Services leiten.

Erst im April 2018 hatte sie den Posten vom langjährigen Group Treasurer Norbert Mayer übernommen. Bevor Böhm zu dem Münchener Autokonzern kam, war sie viele Jahre im Bereich Finance und Treasury für den US-Konzern General Motors tätig: zuletzt als Treasurer Opel/Vauxhall Europe in Rüsselsheim, davor als Finance Director bei Global Cadillac in New York. Noch heute ist bei ihrer Aussprache von Finanz-Termini eine eindeutig US-amerikanische Färbung zu hören.

BMW leistet unter Böhm Pionierarbeit am Kapitalmarkt

In den vergangenen vier Jahren ist das Treasury unter der Leitung von Böhm einige Neuerungen bei der für den Konzern so wichtigen Kapitalmarktfinanzierung angegangen: So positionierte sich BMW als Vorreiter bei der Reform der Referenzzinssätze. Im August 2019 führte der Autobauer als eines der ersten Unternehmen eine Transaktion durch, die auf dem Referenzzinssatz Sonia beruhte. Der Autobauer sammelte damals mit einer Privatplatzierung 250 Millionen britische Pfund ein.

Im Frühjahr 2021 rüsteten sich die Münchener für das Ende des Referenzzinses Libor in den USA. Im vergangenen März platzierte BMW eine variabel verzinste Anleihe über 750 Millionen US-Dollar, die auf den neuen Referenzzins Sofr abstellt. Für die fixe Tranche der Anleihe schloss BMW einen 1,25 Milliarden US-Dollar schweren Sofr-Zins-Swap ab.

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BMW platzierte syndizierten Panda-Bond

Neben dem britischen und dem US-amerikanischen Kapitalmarkt spielt aber auch der chinesische Kapitalmarkt für den Münchener Dax-Konzern eine wichtige Rolle. Auch hier gelang es BMW, Pionierarbeit zu leisten: Der Autokonzern platzierte im Sommer vergangenen Jahres als erster Corporate-Emittent überhaupt einen öffentlich syndizierten Panda-Bond und sammelte damit umgerechnet etwa 450 Millionen Euro ein.

Das Besondere an der Transaktion damals war, dass erstmals in- und ausländische Investoren in die Panda-Bonds investieren konnten, ohne sich vorher bei der chinesischen Regulierungsbehörde registrieren zu müssen. Die Zeichnung stand allen qualifizierten institutionellen Investoren offen, die über einen Zugang zum sogenannten Bond-Connect-System verfügten.

Die verschiedenen geographischen Kapitalmärkte spielen für BMW bei der über 100 Milliarden Euro hohen Fremdkapitalfinanzierung eine sehr wichtige Rolle. Das Financial-Services-Geschäfts finanziert der Autokonzern weitestgehend über Kapitalmarktprodukte wie Anleihen, Privatplatzierungen, ABS-Programme und Commercial Paper, das Industriegeschäft finanziert sich vollständig aus dem operativen Cashflow, wie Böhm im Juni vergangenen Jahres gegenüber DerTreasurer erklärte.

Paulus[at]derTreasurer.de