Der Digitalexperte Michael Laubsch wechselt von der Deutschen Bank zur Unicredit-Tochter Hypovereinsbank.

links: nmann77, rechts: Hypovereinsbank; Montage: DerTreasurer

01.07.21
Persönlich & Personal

HVB holt Digitalexperten von der Deutschen Bank

Die Unicredit-Tochter Hypovereinsbank will ihr digitales Angebot im Privat- und Firmenkundengeschäft ausbauen. Hierfür holt sie einen Digitalexperten von der Deutschen Bank an Bord.

Die Hypovereinsbank (HVB) will die Digitalisierung ihres Privat- und Firmenkundengeschäfts vorantreiben. Hierfür hat die Bank eine neue Stelle im Commercial Banking geschaffen. Michael Laubsch ist mit Wirkung zum heutigen 1. Juli zum Head of Digital Banking berufen worden. „Mit der Position wird ein neues Kompetenzzentrum geschaffen, in dem die digitale Transformation der Privatkunden Bank und der Unternehmer Bank vorangetrieben wird“, teilte die zur italienischen Unicredit gehörende Bank am heutigen Donnerstag mit. Laubsch wird an Firmenkundenvorstand Markus Beumer und Privatkundenvorstand Jörg Frischholz berichten.

Digitalisierung steht bei Unicredit-Tochter im Mittelpunkt

„Digitalisierung steht bei der Weiterentwicklung unseres Geschäfts im Mittelpunkt“, sagt Firmenkundenchef Beumer. „Wir überdenken laufend unsere Produkte, Services und Prozesse, um sie noch besser für unsere Kunden zu machen.“ Dabei wird künftig der neue Banking-Digitalchef Laubsch unterstützen.

Mit Michael Laubsch habe die Bank laut Beumer „einen Digitalisierungsexperten mit Branchenerfahrung“ gewinnen können. Laubsch kommt von der Deutschen Bank, wo er zuletzt als Head of Online & Mobile Banking Deutschland unter anderem alle Web- und App-Anwendungen sowie den Aufbau von Cloud-Computing-Plattformen verantwortete. Der 45-jährige Fachinformatiker für Systemintegration hat zuvor langjährige Erfahrung als Business Consultant gesammelt.

Unicredit ermöglicht digitale Kontoeröffnung

Das deutsche Firmenkundengeschäft ist hart umkämpft. Wer bestehen will, muss sein digitales Angebot ausbauen – insbesondere auch für Firmenkunden. Für Treasurer spielt dabei beispielsweise die Automatisierung von Know-Your-Customer-Prozessen, kurz KYC, eine wichtige Rolle. An diesem Punkt will auch die Unicredit ansetzen und beispielsweise die Kontoeröffnung für ihre deutschen Firmenkunden beschleunigen. Seit einigen Wochen bietet die Bank Unternehmen eigenen Angaben zufolge an, die Kontoeröffnung und die dazu gehörige KYC-Prüfung vollständig digital abzuschließen.

„Bisher hat eine Kontoeröffnung im Schnitt zwei Wochen gedauert, jetzt sind es nur noch 30 Minuten“, sagte Michaela Pulkert, die das Firmenkundengeschäft von Unicredit in Südbayern leitet, im April zu DerTreasurer. Allerdings ist die digitale Kontoeröffnung bislang nur für in Deutschland eingetragene GmbHs und UGs möglich – und damit vor allem für mittelständische Unternehmen mit einfachen Strukturen. Zudem gilt sie nur für Konten in Deutschland. Eine Erweiterung auf andere Rechtsformen sei laut Pulkert aber „im Laufe der nächsten Monate“ geplant und für ausländische Jurisdiktionen perspektivisch angedacht.

Andere Banken bauen ebenfalls ihr Angebot aus

Die Unicredit ist nicht die einzige Bank, die ihr Angebot im Firmenkundengeschäft ausbaut. So hat Standard Chartered erst vor wenigen Wochen ihr Angebot im europäischen Cash Management aufgerüstet. Rund zehn neue Funktionalitäten sind nun mit dabei: Dazu zählen etwa virtuellen Konten, erweiterte Cash-Pooling-Lösungen, die Anbindung über offene Schnittstellen (APIs) sowie Echtzeitzahlungen auf Basis der britischen Faster Payments Initiative.

Auch die Deutsche Bank rüstet im Zahlungsverkehr auf: Wie die Bank zu Beginn dieses Jahres bekanntgab, steigt sie wieder ins Merchant Acquiring ein – also in das Geschäft rund um die Zahlungsakzeptanz im Handel. In diesem Quartal sollen in der Region EMEA neue Produkte auf den Markt kommen.

Paulus[at]derTreasurer.de