Dem bankenunabhängigen Fintech VC Trade ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu digitalen Schuldscheintransaktionen gelungen. Die Emissionsplattform bietet CFOs und Treasurern an, die Transaktionen mit einer E-Signatur abzuschließen. Damit ist nun eine vollständig digitale Schuldscheintransaktion möglich. Möglich macht dies die Zusammenarbeit mit D-Trust, dem Zertifizierungsdiensteanbieter der Bundesdruckerei und Docusign, einem Anbieter von Digitalunterschriften.
Eine elektronische Unterschrift bei der Schuldscheinplatzierung hatten kürzlich unter anderem der Schott-Treasurer Dieter Worf und der Wacker-Neuson-CFO Wilfried Trepels in Gesprächen mit DerTreasurer gefordert. Die beiden Unternehmen haben ihre Schuldscheine allerdings nicht über VC Trade, sondern über Konkurrenzangebote platziert: Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson nutzte Finpair, der Spezialglashersteller Schott begab sein Papier über Debtvision.
Fintech VC Trade legt bei Zahl der Investoren deutlich zu
Mit dieser neuen technischen Möglichkeit ist VC Trade seinen Konkurrenten in puncto Kundenfreundlichkeit einen Schritt voraus. Und auch sonst scheint das bankenunabhängige Fintech bei den digitalen Schuldscheinplattformen die Nase vorn zu haben. Die Zahl der Investoren auf der Plattform ist seit März von 350 auf 450 angewachsen und mit der Commerzbank erhöhte sich Mitte Mai die Anzahl der kooperierenden Banken auf insgesamt 9 Institute. „Drei weitere namhafte Banken sollen zeitnah folgen“, erklärte Stefan Fromme, Mitgründer und Geschäftsführer von VC Trade, gegenüber DerTreasurer.
Seit Jahresbeginn konnte das Fintech 30 Transaktionen mit etwa 5 Milliarden Euro Volumen über seine Plattform abwickeln, darunter auch einen Schuldschein für die Lufthansa über 800 Millionen Euro – ein neuer Rekord. Für das Gesamtjahr rechnet Fromme mit 40 bis 45 Transaktionen.
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Die Nummer zwei auf dem Markt, die vom Schuldscheinmarktführer LBBW und der Börse Stuttgart ins Leben gerufene Plattform Debtvision, wollte sich auf Anfrage von DerTreasurer zum derzeitigen Stand der Entwicklung im Bereich E-Signatur nicht äußern. Ein Pressesprecher kündigte aber eine Lösung in den kommenden zwei Monaten an. Im März wollte Debtvision bei der Lösung auf die Blockchain-Technologie setzen, eine Genehmigung der Finanzaufsicht Bafin stand aber noch aus.
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